Der gebürtige Deutsche Jürgen Peetz lebt mit seiner Frau in Traismauer (Bezirk St. Pölten). Er wurde vor einigen Jahren auf das Gebäude in Straß aufmerksam, das nach Jahrzehnten des Verfalls als „Schandfleck“ der Gemeinde galt. Peetz erkannte aber die Substanz in den alten Mauern und begann damit, das 2.500 Quadratmeter große Areal Schritt für Schritt zu revitalisieren.
Dabei kam ihm, wie er betont, das Glück zu Hilfe: „Ich hatte die richtigen Arbeiter, die richtigen Firmen, die auf meine Philosophie eingingen, und die diese positive Energie mitnahmen, sich sozusagen infizieren ließen von diesem Projekt. Und so hat es geklappt.“
Neue Vitalität in alten Mauern
Zwar fehlen noch diverse Sockelleisten oder andere Details, im Großen und Ganzen aber ist der Hof fertig – und im Vergleich zu dem Zustand vor zwei Jahren fast nicht wiederzuerkennen. In einigen Abschnitten der Mauer wurden extra „Fenster“ freigelassen, die auf die frühere Mauer oder die vorherigen Malereien blicken lassen. Insgesamt aber strahlt das früher bröckelnde Gebäude jetzt mit einer gelben Fassade, sanierten alten Kastenfenstern und teilweise vom Putz befreiten Ziegelgewölben eine neue Vitalität aus.
Auch die veranschlagten Kosten seien eingehalten worden, sagt Jürgen Peetz stolz. Das sei ein weiterer Glücksfall gewesen, denn es habe kaum Probleme gegeben, wie sie oft bei alten Häusern auftauchen. Sogar der große Weinkeller, der als Veranstaltungssaal genützt wird, habe sich als unerwartet trocken herausgestellt.
„Suche jemanden mit Herzblut“
Jetzt gehe es daran, das Haus zu verwerten, sagt Jürgen Peetz. Erste Gespräche führe man schon. Die früheren Vorstellungen von einer Buschenschank, die von mehreren Winzern gemeinsam betrieben wird, haben sich aber zerschlagen. Auch die geplanten Werkstätten werde es aus Platzgründen nicht geben, sagt Jürgen Peetz.
Sieben Wohneinheiten sind vorbereitet, dazu sei alles da für ein Restaurant, aber es sei auch sehr einfach als Hotel mit 35 Betten zu adaptieren. Egal, wer das Haus pachten oder kaufen wolle, er müsse es mit Herzblut erhalten wollen. Das sei eine Voraussetzung, sagt Jürgen Peetz.