Post Logistikzentrum Verteilerzentrum Hagenbrunn, Pakete am Förderband
ORF/Zrost
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Wirtschaft

Weihnachten: Eine Million Pakete pro Tag

Immer mehr Geschenke werden online gekauft – Tendenz steigend. Für die Paketzusteller heißt das: mehr Umsatz, aber auch mehr Arbeit. Die Post stockt das Personal vorübergehend um knapp ein Drittel auf. Doch auch abseits des Weihnachtsgeschäfts steigt die Zahl der Pakete.

Letzte Chance für Pakete

Pakete, die am Samstag, 21.12., bei der Post aufgegeben werden, sollten innerhalb Österreichs noch rechtzeitig vor Weihnachten ankommen. Abholen kann man die Lieferungen in den Postfilialen auch noch am Dienstag, 24.12. Die jeweiligen Öffnungszeiten finden Sie hier.

Im Logistikzentrum der Österreichischen Post in Hagenbrunn (Bezirk Korneuburg) rattern fast durchgehend die Maschinen. Pro Tag werden hier mehr als 200.000 Pakete angeliefert und sortiert, etwa 50.000 mehr als im Sommer, als die Niederlassung eröffnet wurde. „Die Herausforderung für die Gruppenleiter und das Personal ist, tagtäglich leer zu sein, damit wir keine Rückstände aufbauen“, erklärt ein Mitarbeiter bei einem Lokalaugenschein von noe.ORF.at.

Anstieg ab Anfang November

Ein Paket nach dem anderen wird von den Arbeitern auf das Band gelegt. Von da an passiert alles „voll automatisiert“, wie Juan Rodriguez von der Produktionsleitung erklärt, „die Pakete fahren dann ihre Runde, suchen sich das Ziel und werden an der Endstelle abgeworfen bzw. für den weiteren Transport verladen.“

Post Logistikzentrum Verteilerzentrum Hagenbrunn, Halle mit Paketen
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Im neuen Logistikzentrum Hagenbrunn werden pro Stunde mehr als 10.000 Pakete sortiert und weiter verladen

Die Wochen vor Weihnachten sind für alle Zusteller die stärksten. Bereits Anfang November spüre man einen deutlichen Anstieg der Pakete, heißt es bei der Post. Rechnet man alle Firmen zusammen, werden zur Weihnachtszeit in Österreich etwa eine Million Pakete pro Tag ausgeliefert, der Großteil davon von der Österreichischen Post.

Amazon als größter Kunde und neuer Konkurrent

Aber die Zahl der Lieferungen durch die Post steigt auch abseits des Weihnachtsgeschäfts – und das, obwohl Onlineriese Amazon im Vorjahr begann, im Großraum Wien selbst Bestellungen auszuliefern. „Wir haben das in unseren Plänen berücksichtigt, wenngleich wir natürlich spüren, das hier ein zusätzlicher Mitbewerber am Markt ist“, sagt David Weichselbaum, Pressesprecher der Österreichischen Post AG, „Amazon ist und bleibt aber auch der größte Kunde der Österreichischen Post, und trotz Amazon-Eigenzustellung wachsen die Mengen der Österreichischen Post in Wien.“

Post Logistikzentrum Verteilerzentrum Hagenbrunn, Pakete am Förderband
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Amazon stellt Pakete im Großraum Wien mittlerweile auch selbst zu

Allein in Niederösterreich wurden heuer von der Post etwa drei Millionen Pakete mehr zugestellt als im Vorjahr. Österreichweit wurden im Vorjahr 108 Millionen Pakete ausgeliefert, heuer rechnet man mit 125 Millionen. In den vergangenen zehn Jahre verdoppelte sich die Zahl der Pakete. „Zurückzuführen ist dieses Wachstum natürlich auf den boomenden Onlinehandel“, erklärt Weichselbaum, „zusätzlich stellen wir seit August auch für DHL Pakete in Österreich zu.“

Mehr Personal vor Weihnachten

Um die Spitzen im November und Dezember abzudecken, wird auch Personal vorübergehend aufgestockt. Weichselbaum: „Wir haben 25 bis 30 Prozent mehr Personal im Einsatz, zum einen in der Zustellung – hier arbeiten wir vermehrt auch mit Frächtern zusammen – und es benötigt auch mehr Hände hier in den Verteilerzentren, wo uns Leasing- und Leiharbeiter zu diesen Spitzenzeiten unterstützen.“

Der stärkste Tag war heuer übrigens der 11. Dezember mit einem neuen Rekordwert: In ganz Österreich sind an diesem Tag 765.000 Pakete von der Österreichischen Post zugestellt worden.