Proteste gegen Baurestmassendeponie
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Chronik

Marchegg: Erneut Protest gegen Deponie

In der Marchegger Ortschaft Breitensee (Bezirk Gänserndorf) ist es am Donnerstag erneut zu Protesten der Bewohner gegen die geplante Deponie gekommen. Die Bürger befürchten negative Auswirkungen durch Schadstoffe. Die Betreiberfirma weist die Vorwürfe zurück.

Bereits Anfang Dezember hatten mehrere Bewohnerinnen und Bewohner von Breitensee und aus der Region gegen die Umsetzung einer Baurestmassendeponie protestiert. Am Donnerstag versammelten sie sich gemeinsam mit den lokalen Grünen, der Grünen-Landessprecherin Helga Krismer und der Bürgerinitiative BUM vor jener ehemaligen Schottergrube, die mit Bauschutt befüllt werden soll, unter anderem mit Asbestabfällen.

Die ehemalige Schottergrube befindet sich auf einem Hügel direkt neben Breitensee. Ein entscheidender Kritikpunkt der Bewohner, des Marchegger Bürgermeisters Gernot Haupt (ÖVP) und der Grünen. „Hier sollen Asbest und Schwermetalle gelagert werden können. Bei Wind wird das direkt in den Ort hinunter verweht“, sagte Helga Krismer, Landessprecherin der Grünen.

Die Bewohnerinnen und Bewohner von Breitensee fürchten negative Auswirkungen auf ihre Gesundheit, nicht nur durch die Deponie, sondern auch durch den drohenden Lkw-Verkehr. Krismer sprach „von bis zu einem Lkw alle sechs bis zehn Minuten“. Ebenfalls kritisiert wird die Nähe der Grube zum örtlichen Kindergarten, der sich nur 500 Meter davon entfernt befindet.

Betreiberunternehmen wehrt sich

Thomas Tychtl, Geschäftsführer der Betreiberfirma Pannonia Umwelttechnik GmbH, verwies indes darauf, dass Asbest nur dann schädlich sei, wenn man es zerreibe oder zerbreche. Das sei bei der Deponie aber nicht der Fall. Die Gesundheit der Bewohner von Breitensee sei somit nicht in Gefahr, versicherte Tychtl. Das Unternehmen halte außerdem sämtliche Grenzwerte für Luft und Lärm ein.

Außerdem sei zu Spitzenzeiten maximal mit 39 Lkw pro Tag zu rechnen. Das sei aber nur der theoretische Höchstwert – die Angabe eines Höchstwerts würde jedes Gutachten verlangen. „In der Praxis werden es 15 bis 20 Lkw sein“, verspricht Tychtl gegenüber noe.ORF.at. Er betonte außerdem, dass sich die Pannonia Umwelt GmbH an die Gesetze halte.

Genau diese Gesetzte kritisierte aber Krismer. „Ich beschäftige mich seit einigen Jahren mit diesem Thema und versuche, Landesrat Stephan Pernkopf davon zu überzeugen, dass wir hier im Bundesgesetz und Abfallwirtschaftgesetz eine bessere Abstimmung brauchen.“ Die Politik müsse auf die Proteste der Menschen antworten, fordert die Landessprecherin der Grünen.