Chronik

Ärztebereitschaft an Feiertagen gesichert

Die Ärztebereitschaft an den Feiertagen rund um Weihnachten und Silvester ist gesichert. In einem Großteil der 135 Sprengel in Niederösterreich hat eine Ordination geöffnet. Die Ärztekammer zeigt sich erleichtert. Seit Juli basiert die Ärztebereitschaft nämlich nur noch auf freiwilliger Basis.

Während die meisten Menschen am 24. Dezember am Vormittag zuhause den Christbaum schmücken oder sich um das Festmahl für den Heiligen Abend kümmern, kümmert sich Jakob Rosenthaler, Arzt in Krummnußbaum (Bezirk Melk), um seine Patienten. Er macht am Feiertag freiwillig Dienst. „Weil Krankheiten, Schmerz und auch die Grippe auf Weihnachten nicht wirklich Wert legen und die Probleme der Patienten auch an diesem Tag bestehen. Es ist meine Pflicht, dass ich auch an diesem Tag für meine Patienten da bin, vor allem in einer Region, wo kein Krankenhaus in der Nähe ist“, sagt Rosenthaler im Gespräch mit noe.ORF.at.

Nur 32 Sprengel am 24. Dezember unbesetzt

Erst Anfang des Jahres hatte der Verwaltungsgerichtshof das bis dahin verpflichtende Ärzte-Bereitschaftssystem gestoppt. Im Juli konnten sich die Ärztekammer, das Land Niederösterreich und die Gebietskrankenkasse auf ein neues, freiwilliges System einigen. Auf das erste Weihnachten und Silvester war man also durchaus gespannt. Nun zeigt sich: In einem Großteil der 135 Sprengel in Niederösterreich gibt es an den Feiertagen einen Arzt.

Am 24. Dezember bleiben nur 32 Sprengel unbesetzt, am 25. Dezember sind es 31 Sprengel, am 26. Dezember ebenfalls 31. Am 31. Dezember sind es aus heutiger Sicht 40 Sprengel und am 1. Jänner 46, die unbesetzt bleiben. Bei der Ärztekammer zeigt man sich erleichtert. „Ich glaube, dass sich viele Ärzte für ihre Region und für ihre Patienten verantwortlich fühlen und ihren Beruf gerne ausüben, und das auch eher der Grund ist, als die finanziellen Anreize“, sagt der Präsident der Ärztekammer Niederösterreich, Christoph Reisner.

Mehr Geld, weniger Stunden, mehr Lebensqualität

Ärzte bekommen den freiwilligen Bereitschaftsdienst aufgrund der neuen Regelung nun besser bezahlt, die Arbeitszeit wurde außerdem auf sechs Stunden verkürzt. Die Ordinationen haben an Feiertagen und am Wochenende von 8.00 bis 14.00 Uhr geöffnet. „Das ist eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität und der springende Punkt in dieser ganzen Angelegenheit“, meint Rosenthaler.

Für den Allgemeinmediziner in Krummnußbaum wird der 24. Dezember jedenfalls so beginnen, wie jeder andere Tag. „Ich gehe davon aus, dass sicher 50 bis 100 Patienten auftauchen werden, die ich wie jeden Tag abarbeiten werde. Mit ein bisschen Glück bleiben mir die Visiten am Nachmittag erspart und ich kann – wie viele andere – am frühen Nachmittag mit den Feierlichkeiten beginnen.“ Einen Christbaum wird es im Hause Rosenthaler dennoch geben – den schmücken die Frau und die Tochter.