Viktor Klima Ernst Höger Karl Schlögl 1998
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Politik

Höger: „Das Gemeinsame vor das Trennende“

Auf den Tod Ernst Högers hat es am Mittwoch zahlreiche Reaktionen gegeben. Für Franz Schnabl, Landesvorsitzender der SPÖ, war der am Heiligen Abend Verstorbene „einer, der stets das Gemeinsame vor das Trennende“ gestellt habe, für Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner hat Höger „sein Leben dem Land gewidmet“.

„Unser Ernst Höger war über alle Parteigrenzen hinweg überaus beliebt und angesehen. In seiner beeindruckenden politischen Laufbahn war er für die Sozialdemokratie ein ungemein belebendes Element. Ernst war ein Mensch, der stets das Gemeinsame vor das Trennende gestellt hat und immer im Sinne der Niederösterreicher und Niederösterreicherinnen gehandelt hat“, sagte Landeshauptfrau-Stellvertreter Franz Schnabl, Landesparteivorsitzender der SPÖ Niederösterreich, zum Tod von Ernst Höger.

Ernst Höger 1995
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Ernst Höger analysiert vor Journalisten die ersten Ergebnisse bei den Gemeinderatswahlen im Jahr 1995

Schnabl: „Eine tragende Säule unserer Bewegung“

„Mit ihm verlieren wir eine tragende Säule unserer Bewegung“, so Schnabl. Er sprach den Hinterbliebenen sein tiefstes Beileid aus, der Kondolenz schlossen sich alle Abgeordneten der SPÖ im Landtag, Nationalrat und Bundesrat an sowie u.a. SPÖ-Landesgeschäftsführer Wolfgang Kocevar, Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig, Dritte Landtagspräsidentin Karin Renner, Rupert Dworak, Präsident des Sozialdemokratischen GemeindevertreterInnenverbandes sowie SPÖ-Landesfrauenvorsitzende Elvira Schmidt und SPÖ-Bezirksvorsitzender Andreas Kollross.

Mikl-Leitner: „Er hat Meilensteine für das Land gesetzt“

"Ernst Höger hat weit über Partei- und Landesgrenzen hinweg höchste Anerkennung genossen. Er hat sein Leben dem Land gewidmet und mit unglaublicher Umsicht und Weitsicht Meilensteine für unser Land gesetzt“, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP).

Ernst Höger sei eine treibende Kraft bei historischen Entscheidungen für das Land gewesen, sagte Mikl-Leitner und verwies auf die Landeshauptstadtentscheidung oder die Regionalisierung. "Einsatzbereitschaft und Fachwissen, aber vor allem seine Dialogfähigkeit und sein Wille zum Konsens und zum Miteinander haben ihn ausgezeichnet. Das macht ihn zum Vorbild für alle Generationen nach ihm“, sagte die Landeshauptfrau. Ernst Höger habe einen bleibenden Platz in den Geschichtsbüchern des Landes, aber auch in den Herzen der Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher.

Michael Häupl Ernst Höger Franz Vranitzky 1996
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Ernst Höger (M.) mit Bundeskanzler Franz Vranitzky (r.) und Wiens Bürgermeister Michael Häupl (l.) im November 1996 vor einer Sitzung des SPÖ-Präsidiums im Renner-Institut in Wien

Sobotka: „Im Fokus der Dialog über die Parteigrenzen“

Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) kam 1998 in die Niederösterreichische Landesregierung, aus der Ernst Höger ein Jahr später ausschied: „Ich durfte ihn als einen Menschen kennenlernen, für den der Dialog über die Parteigrenzen hinweg und das Wirken zum Wohle der Niederösterreicherinnen und Niederösterreich im Fokus stand. Dafür wurde er von Politikern aller Parteien, aber vor allem von den Menschen in unserem Land zu Recht geschätzt und respektiert.“

Pröll: „Politische Kontrahenten, aber nie Gegner“

Ernst Höger sei ein Politiker aus und mit Leidenschaft gewesen, der an wichtigen Entwicklungspunkten des Landes Verantwortung getragen habe, sagte Landeshauptmann a.D. Erwin Pröll (ÖVP). „Er war sieben Jahre lang mein Regierungspartner und politisches Gegenüber in der Landesregierung. Wir haben einander als Kontrahenten, aber nie als Gegner gesehen. Höger war stets ein fairer Partner, der trotz aller ideologischer Gegensätze und Unterschiede immer die Zusammenarbeit in den Vordergrund gestellt hat. Diese gute berufliche Zusammenarbeit hat auch zu einer privaten Verbundenheit geführt“, so Pröll.

Rendi-Wagner: „Sehr viel geleistet“

SPÖ-Bundesparteichefin Pamela Rendi-Wagner zeigte sich in einer Aussendung gemeinsam mit Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch tief betroffen. „Mit Ernst Höger verliert die Sozialdemokratie einen wichtigen Mitstreiter, der sehr viel für unsere Bewegung und für die Menschen in seinem Heimatbundesland geleistet hat" Er habe stets über alle Parteigrenzen hinweg den Ausgleich gesucht. Högers Ziel sei es immer gewesen, das Leben der Menschen zu verbessern, sagten Rendi-Wagner und Deutsch.

„Ein Gewerkschafter mit Herz und Handschlagqualität“

"Höger hat immer das Gemeinsame vor das Trennende gestellt. Sein ganzer Einsatz galt stets den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern“, so Markus Wieser, Vorsitzender des ÖGB Niederösterreich und Präsident der Arbeiterkammer Niederösterreich. „Mit Ernst Höger verlieren wir eine Persönlichkeit, die sinnbildlich für Handschlagqualität und Rückgrat gestanden ist und der über alle Parteigrenzen hinaus hohe Anerkennung genoss.“

„Ich habe Ernst Höger als Menschen kennengelernt, der immer das Verbindende vor das Trennende gestellt, und um das zu erreichen, immer das Gespräch mit allen gesucht hat“, sagte ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian. „Ernst Höger war ein Gewerkschafter mit Herz, der gerne bei den Menschen war. Seine Arbeit wurde von vielen geschätzt.“

"Ernst Höger war ein Gewerkschafter und Arbeitnehmervertreter mit Herz und Seele. Er kannte die Anliegen der Menschen, weil er sich gerne Zeit für sie nahm. Er hat sich unermüdlich für sie eingesetzt“, wird AK-Präsidentin Renate Anderl in einer Aussendung zitiert.

„Er war ein Mensch nicht nur mit Handschlagqualität, ihm war das Wohlergehen der Niederösterreicher das Allerwichtigste“, so Landesrat Gottfried Waldhäusl (FPÖ): „Seine Arbeit für Niederösterreich hat mich damals als jungen Abgeordneten sehr beeindruckt, er war ein echter Patriot!“

„Ernst Höger war ein großer Niederösterreicher! Durch seine Persönlichkeit und sein Engagement prägte er unser schönes Bundesland wesentlich. Mit Ernst Höger verlieren wir einen aufrechten und ehrlichen Sozialdemokraten“, sagte Udo Landbauer, FPÖ-Landespartei- und Klubobmann.