Chronik

Feuerwerksrakete in Hand explodiert

Silvester hat in Niederösterreich mit sieben teils Schwerverletzten geendet. In Wördern (Bezirk Tulln) ist eine Rakete in der Hand eines 53-Jährigen explodiert. In St. Marein (Bezirk Horn) hatte sich ein 25-Jähriger beim Entzünden über einen Feuerwerkskörper gebeugt.

Der 53-Jährige zündete in Wördern gegen 0.30 Uhr in seiner Hand eine Feuerwerksrakete, die er laut Polizei in Tschechien erworben hatte. Durch die Explosion wurden mehrere Finger seiner rechten Hand schwer verletzt. Der Mann wurde mit dem Notarzthubschrauber in das UKH Meidling geflogen.

Bereits gegen 0.00 Uhr war es auf einer Wiese in St. Marein zu dem schweren Unfall gekommen. Der 25-Jährige aus dem Bezirk Horn hatte sich vermutlich beim Entzünden über einen Feuerwerkskörper gebeugt, als dieser plötzlich explodierte. Der Mann erlitt schwere Gesichts- und Augenverletzungen, er wurde in das Landesklinikum Horn eingeliefert.

Am Mittwochnachmittag ist dann beim Aufräumen ein 17-Jähriger in Oberwaltersdorf (Bezirk Baden) schwer verletzt worden, in seiner Hand ist eine Rakete explodiert. Auch zwei 12jährige wurden heute in Pottendorf ( Bezirk Baden) beim Hantieren mit Feuerwerkskörpern teils schwer verletzt.

Mann bei Streit um Feuerwerk niedergeschlagen

In Traisen (Bezirk Lilienfeld) wurde ein Mann wenige Minuten nach Mitternacht zusammengeschlagen, weil er eine Gruppe darauf hingewiesen hatte, nicht mitten im Ort ein großes, unangemeldetes Feuerwerk abzuschießen. Die Erhebungen der Polizei laufen.

In Krems hatte ein Unbekannter in einer Gruppe von ca. 15 Personen einen pyrotechnischen Gegenstand gezündet, ein 23-Jähriger hatte sich darüber gebeugt und sich dabei Verbrennungen an der Oberlippe und an der linken Schläfe zugefügt. In Petzenkirchen (Bezirk Melk) war kurz nach Mitternacht ein „Schweizer Kracher“ in der Hand eines Mannes explodiert. Er wurde von der Rettungs ins Krankenhaus gebracht.

Die Polizei verzeichnete 700 Einsätze, unter anderem wegen des Hantierens mit illegalen Feuerwerkskörpern, sagte Polizeisprecher Johann Baumschlager gegenüber noe.ORF.at. Beim Aufräumen in Oberwaltersdorf (Bezirk Baden) explodierte am Mittwochnachmittag ein Blindgänger in der Hand eines 17-Jährigen. Er erlitt schwere Verletzungen.

Radarbox und Buswartehaus gesprengt

Laut der vorläufigen Bilanz der niederösterreichischen Polizei kam es rund um den Jahreswechsel auch zu mehreren Sachbeschädigungen. Bereits am 31. Dezember wurde ein Zigarettenautomat im Stadtgebiet von Wiener Neustadt durch einen pyrotechnischen Gegenstand beschädigt, in Mistelbach wurde das Wartehaus einer Bushaltestelle durch einen Knallkörper beschädigt, in Gerasdorf bei Wien (Bezirk Korneuburg) wurde ein Mistkübel gesprengt und in Amstetten verursachten bislang unbekannte Täter einen Schaden von 70.000 Euro, indem sie eine Radarbox sprengten.

Aufgrund von Raketen und Knallkörpern kam es nach Angaben der Landespolizeidirektion Niederösterreich zu zahlreichen Haus-, Wohnungs-, Flur- und Müllinselbränden. In Traiskirchen (Bezirk Baden) geriet etwa ein Pkw in Flammen. Insgesamt wurde die Feuerwehr in der Silvesternacht zu 95 Bränden alarmiert. Das waren dreimal so viele Brandeinsätze wie noch vor einem Jahr. Die Rettung musste zu 304 Notfalleinsätzen ausrücken.