Der Jahresbeginn brachte für eine Viertel Million Niederösterreicherinnen und Niederösterreich eine neue Sozialversicherung. Seit 1. Jänner sind in der SVS Pensions-, Kranken- und Unfallversicherung von Landwirten und Unternehmern zusammengefasst. Österreichweit verfügt die Sozialversicherung über 1,2 Millionen Versicherte und ein Leistungsvolumen von neun Milliarden Euro.
Groß angekündigt wurde, dass die Fusion einheitliche Leistungen bringen würde. Diese Harmonisierung sei bereits abgeschlossen, sagt SVS-Obmann Peter Lehner: „Unsere Versicherten bekommen österreichweit die gleichen Leistungen. Das ist wichtig für die Selbstständigen, dass sie, ganz egal ob sie Unternehmen in Niederösterreich haben oder in Tirol, die gleichen Leistungen bekommen.“
Größeres Angebot durch Zusammenlegung
Das trifft einerseits auf die Beratung zu: So können sich Versicherte in allen Servicestellen in Österreich beraten lassen. Zusätzlich gibt es in Regionalstellen von Landwirtschafts- und Wirtschaftskammern einzelne Beratungstage. Andererseits trifft es auf die Angebote von Rehabilitation und Kur zu. Die SVS-Versicherten können alle früheren neun Gesundheitseinrichtungen der SVA und der SVB nutzen. In Niederösterreich befinden sich zwei davon in Baden.
Neu ist für Unternehmerinnen und Unternehmer hingegen, dass nach einem Unfall nicht mehr die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA) Ansprechpartner ist, sondern ebenfalls die SVS. „Speziell für die Selbstständigen ist es so, dass wir die Unfallversicherung in die SVS integrieren. Es wird über die SVS abgedeckt und wir bieten damit vollen Schutz“, sagt Lehner gegenüber noe.ORF.at. Unter einem neuen Vertrag stehen bereits die 8.000 Ärztinnen und Ärzte der beiden früheren Kassen. Zu ihnen können jetzt sowohl Landwirte als auch Unternehmer gehen.
Selbstbehalte bleiben
In Niederösterreich sind 1.690 dieser Ärzte sesshaft. Man kann sich aber als SVS-Versicherter unabhängig der Bundesländergrenzen von allen Ärzten behandeln lassen, sagt Lehner: „Ganz egal, ob sie aus der Landwirtschaft kommen oder aus dem Unternehmensbereich, können sie zu den Ärzten gehen und bekommen dort volle Leistung.“
Was vorerst bleibt, sind die für Arztbesuche, Therapien oder auch Brillen zu bezahlenden Selbstbehalte, sagt Lehner: „Für die selbstständig Versicherten aus dem gewerblichen Bereich gelten die Selbstbehalte wie bisher, genauso wie für Bauern die Pauschalsysteme. Das hat sich noch nicht verändert.“ Man denke aber darüber nach, wie das in Zukunft verbessert werden könnte.