Der Start in die Vorbereitung zählt bei vielen Fußballprofis nicht gerade zu den Lieblingsbeschäftigungen. Sich bei winterlichen Temperaturen und schwierigen Platzverhältnissen für das Frühjahr in Schuss zu bringen, ist beinharte Arbeit, so auch bei der Admira. „Wir wissen, dass die nächsten Wochen wehtun werden, aber das gehört dazu“, sagte Tormann Andreas Leitner.
Bei Klaus Schmidt „kribbelt es schon wieder“
Admira-Coach Klaus Schmidt dagegen konnte den Start ins neue Jahr kaum erwarten. „Ich habe ein paar wunderschöne Skitage mit der Familie hinter mir, aber wenn es Richtung Trainingsstart geht, kribbelt es schon wieder. Das ist so im Herzen eines Trainers. Wir freuen uns aufs Training, ob es regnet oder schneit.“
In den ersten Tagen stehen bei den Bundesligisten traditionell die Laktattests auf dem Programm. Fitness und Kondition der Spieler werden dabei auf die Probe gestellt. Ziel sei es, zu Beginn der Vorbereitung die Belastung sukzessive zu steigern, „sodass wir beim Start ins Trainingslager Ende Jänner gut in Schuss sind“, so Schmidt.
Pink soll neuer Goalgetter werden
Nur 14 Punkte konnte die Admira aus den 18 Spielen im Herbst holen, zwei Zähler mehr als Tabellenschlusslicht WSG Tirol. In den letzten vier Spielen blieben die Südstädter aber immerhin dreimal ungeschlagen. „Seit das neue Trainerteam da ist, ist wirklich eine Formsteigerung zu erkennen“, so Abwehrchef Christoph Schößwendter. „Wir sind defensiv um einiges stabiler geworden und haben aus unseren wenigen Chancen auch Tore gemacht.“
Viele waren es allerdings nicht. Mit nur 17 Treffern stellt die Admira den schwächsten Angriff der Liga. In der Offensive bestand also Handlungsbedarf. Das erkannte auch der Verein und gab am Mittwoch die Verpflichtung von Markus Pink bekannt. Der 28-jährige Stürmer kommt von Ligakonkurrent Sturm Graz. In 134 Bundesliga-Spielen erzielte Pink bisher 22 Treffer.
Eine schwierige Hinrunde hat Daniel Toth hinter sich. Fast 300 Spiele absolvierte der Kapitän bisher für die Südstädter. Im Herbst kam er allerdings nur zu wenigen Einsätzen. „Von draußen zuzuschauen und nicht eingreifen zu können, das macht mich richtig fertig. Ich bin gierig, auf dem Platz zu stehen.“ Einen Wechsel strebt Toth zwar nicht an, auszuschließen sei er aber nicht, so der 32-Jährige.
„Neustart“ beim SKN St. Pölten
Beim SKN St. Pölten ist 2020 vieles neu. Die Transfersperre des Internationalen Fußballverbands (FIFA) lief am 2. Jänner ab. Spieler wie Michael Schimpelsberger und Nico Gorzel, die seit Monaten mit der Mannschaft trainieren, aber nicht spielberechtigt waren, sind seitdem auch offiziell Teil des Kaders und können in Pflichtspielen eingesetzt werden.
„Die Zeit war schon ziemlich hart“, sagte Schimpelsberger. „Dafür bin ich jetzt umso motivierter und will der Mannschaft helfen.“ Auch Trainer Alexander Schmidt ist erleichtert, dass das Thema Transfersperre zu den Akten gelegt werden kann. „Irgendwann hat man gemerkt, dass die Spieler frustriert sind. Immer nur Training, Training und Training, das reicht einem Fußballer nicht. Jetzt haben wir diese Phase endlich überstanden, und es geht aufwärts.“
Insgesamt konnte der SKN gleich sieben Neulinge beim Trainingsstart begrüßen. Neben den Defensivspielern Schimpelsberger und Gorzel verstärkte sich St. Pölten mit Verteidiger Stefan Stangl sowie den Angreifern Alan, Nicolas Meister und Valentin Lamprecht. Die jüngste Verpflichtung ist Abwehrtalent Christoph Klarer. Der 19-Jährige kam aus der zweiten englischen Liga und musste nach dem Angebot vom SKN nicht lange überlegen.
SKN sucht noch Verstärkung im Angriff
„Ich bin in St. Pölten geboren und in Böheimkirchen aufgewachsen“, so der Junioren-Teamspieler. „Der SKN ist ein aufregender Verein. Ich freue mich schon auf die Zeit und bin sicher, dass wir erfolgreich sein werden.“ Angesprochen auf seine Stärken, antwortete Klarer selbstbewusst: „Ich bin sehr laut und teile gerne die Leute ein. Außerdem bin ich zweikampf- und kopfballstark.“
Abgeschlossen sei die Kaderplanung damit nicht, so Trainer Alexander Schmidt. „Im Offensivbereich wird sich zu 99 Prozent noch etwas tun.“ Mit 15 Punkten hat der SKN im Herbst einen Zähler mehr geholt als die Admira. Die Zielsetzung für das Frühjahr ist eine ähnliche wie bei den Südstädtern. Verteidiger Daniel Drescher formuliert sie so: „Es wäre das Beste, wenn wir das Abstiegsgespenst so schnell wie möglich vertreiben. Aber ich denke, es wird bis zum Mai spannend bleiben.“