Rotes Kreuz Rufhilfe
Florian Schodritz
Florian Schodritz
Gesundheit

Rotes Kreuz startet Rufhilfe für unterwegs

Bei medizinischen Notfällen kann die Rufhilfe des Roten Kreuzes Niederösterreich für Senioren ab jetzt nicht nur zuhause, sondern auch unterwegs verwendet werden. Damit soll die Zeit bis zur Versorgung im Krankenhaus verringert werden, hieß es.

Ein Sturz zuhause oder Brustschmerzen beim Spazierengehen – diese Szenarien sind es, die dem Roten Kreuz zufolge Senioren fürchten. „Dann niemanden erreichen zu können, alleine zu sein und vielleicht sogar über längere Zeit hinweg keine Hilfe rufen zu können, ist für viele eine tägliche Angst“, heißt es in einer Aussendung des Roten Kreuz.

Seit 1986 wird die Rufhilfe für zuhause durch das Rote Kreuz Niederösterreich angeboten, nun wird diese mit einer GPS-Technologie erweitert. „Die GPS-Rufhilfe ist ein wichtiger Schritt für noch mehr Sicherheit im Alltag von Seniorinnen und Senioren“, sagte NÖGUS-Vorsitzender und Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP).

Rotes Kreuz Rufhilfe
Florian Schodritz
Ab sofort bietet das Rote Kreuz die Rufhilfe auch für unterwegs an

Mehr als 54.000 Notrufe wurden ausgelöst

„In Niederösterreich haben wir derzeit 6.527 Geräte für zuhause im Einsatz. Im Jahr 2019 wurden durch diese Geräte 54.020 Notrufe ausgelöst und bearbeitet – in 8.279 Fällen musste der Rettungsdienst auch tatsächlich ausrücken“, so Josef Schmoll, Präsident des Roten Kreuzes Niederösterreich. „Mit den neuen GPS-Geräten können sich Seniorinnen und Senioren auch unterwegs sicher fühlen, denn im Notfall reicht ein kurzes Drücken auf die Notfalltaste, um schnell Hilfe zu bekommen.“ Per Knopfdruck wird das Servicecenter des Roten Kreuzes alarmiert. Von dort aus wird dann versucht, mit der Person telefonisch Kontakt aufzunehmen. Gleichzeitig wird gemeinsam mit dem Notruf Niederösterreich ein Rettungseinsatz koordiniert.

Kommt es einmal zu einer Fehlalarmierung, etwa wenn der Rufhilfe-Knopf versehentlich gedrückt wurde und die Person dann aber telefonisch nicht erreicht werden kann, werden die Kosten durch das Rote Kreuz getragen. Im Verdacht eines Notfalls könne das Gerät ebenfalls geortet werden, hieß es weiter.

Neue Rotkreuz-Dose wird ausgegeben

Neben dem Rufhilfe-Gerät werden auch neue Rotkreuz-Dosen ausgegeben, die alle Rufhilfe-Klienten kostenfrei erhalten. Dabei handelt es sich um eine kleine Kunststoffdose, die im Kühlschrank in der Wohnung aufbewahrt wird. Sie beinhaltet einen Informationsbogen über Krankheiten und Medikamente, der von der jeweiligen Person selbst auszufüllen ist. „Damit wird eine rasche Informationsweitergabe im Notfall an den Rettungsdienst sichergestellt“, heißt es. Ein Aufkleber an der Eingangstüre informiert die Einsatzkräfte über das Vorhandensein dieser Dosen. Dass diese im Kühlschrank aufbewahrt wird, hat übrigens nur einen Grund: Hier kann sie im Ernstfall schnell gefunden werden.