Außenansicht einer Volksschule
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Bildung

Neue Schuleinschreibung mit Tablet

Ob Kinder reif für die Volksschule sind, wird in jedem Bundesland anders festgestellt. Eine neue App soll die Einschreibung ab dem nächsten Jahr vereinheitlichen. In 40 Schulen in Niederösterreich ist die Einschreibung der Zukunft mit Tablet-Unterstützung schon Realität.

Etwa 17.000 Taferlklassler aus Niederösterreich durchlaufen momentan den Einschreibungprozess für die Volksschule. Dabei wird die Schulreife überprüft. Bisher erfolgte die Bestimmung der Reife je nach Bundesland verschieden. Dies soll sich ab dem nächsten Jahr ändern, mit digitaler Unterstützung wird eine Vereinheitlichung des Prozesses angestrebt.

Bisher brachten die Kinder zur Einschreibung Portfoliomappen aus dem Kindergarten mit, die Zeichnungen der zukünftigen Schüler und Schülerinnen oder ein Schreiben der Kindergartenpädagogin beinhalteten. Als Ergänzung dazu folgt ab kommendem Jahr das Screening per App. „Die Kinder müssen mit einem Tablet umgehen, brauchen aber keinerlei Vorkenntnisse“, erklärt die Schulqualitätsmanagerin Birgit Dosso. „Man braucht keine Angst haben, dass hier irgendetwas nicht gekonnt wird.“ Somit werden sprachliche Kompetenzen, wie auch Zahlen- und Mengenverständnis überprüft, wie die Leiterin des Pädagogischen Dienstes in der Bildungsdirektion Niederösterreich Doris Wagner erklärt.

Schuleinschreibung mit Tablet
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Die Schuleinschreibungen erfolgen künftig mit digitaler Unterstützung

Pädagogen: Screening ist kein wirklicher Test

Die Direktorinnen und Direktoren zeigen sich, wenn auch nicht alle, zufrieden mit dem neuen Einschreibungs-Prozess. Dennoch sei das Screening „kein wirklicher Test“, wie Doris Wagner betont. Die Aufgabenstellungen würden lediglich Aufschluss über Stärken, Schwächen und Begabungen der Kinder bringen.

Falls während des Screenings kleine Schwächen festgestellt werden, können diese aber noch bis zum Schulanfang ausgeglichen werden. Tipps der Schulpsychologin Andrea Richter: „Man kann im Supermarkt gemeinsam das Obst ins Sackerl geben und abzählen und somit üben“, auch regelmäßiges Vorlesen kann helfen.

Kinder nicht unter Druck setzen

Laut der Schulpsychologin sei es grundsätzlich wichtig, die Kinder spielerisch auf den Schulstart vorzubereiten. Eltern sollten ihren zukünftigen Schulanfängern ein positives Bild der Einschreibung vermitteln. Beispielsweise kann den Kindern erklärt werden, dass sie heute die Direktorin kennen lernen werden und auch mit ihr reden sollten. Mahnungen wie „Heute musst du extra brav sein, denn der Ernst des Lebens beginnt“ könnte Kinder so unter Druck setzen, dass sie möglicherweise gar nichts tun.

Vergangenes Jahr wurde dieser Prozess schon an sechs niederösterreichischen Schulen getestet, heuer sind es 40. Ab kommenden Jahr soll das Screening in allen Volksschulen angewandt werden. Letztendlich entscheidet aber trotzdem die Schulleitung, ob das Kind schulreif ist oder nicht.