VinziRast am Land soll jenen Menschen eine neue Perspektive geben, die im Monat weniger Geld zur Verfügung haben, als die meisten Lokalgäste einst hier an nur einem Abend ausgegeben haben. Das Restaurant mit angeschlossenem Hotel wird derzeit komplett umgebaut. Dort wo einander einst viele Promis die Türklinke in die Hand gaben, sollen schon im Frühjahr 2021 die ersten neuen Bewohner einziehen, sagt die Obfrau von VinziRast, Veronika Kerres, gegenüber noe.ORF.at.
„VinziRast am Land“
Das mittlerweile achte Projekt nun außerhalb der Bundeshauptstadt in Angriff zu nehmen sei „durchaus ein Sprung ins kalte Wasser“ gewesen. Aber es habe sich gelohnt, so Kerres. „Das ist eine wunderschöne Ergänzung zu unseren Projekten in der Stadt, weil wir hier die Möglichkeit haben, Menschen, die bei uns gelandet sind, eine Aufgabe zu bieten. Eine Beschäftigung in Gemeinschaft, dass wir in der Landwirtschaft etwas machen, Gemüse und Obst anbauen. Aber auch im Seminar- und Hotellerie-Bereich wollen wir arbeiten, dass wir ein paar Zimmer vermieten. Damit bekommen die Menschen, die hier leben werden, eine neue Aufgabe, sie werden wieder gebraucht.“
Der Umbau des Restaurants und des Hotels läuft bereits auf vollen Touren. Dass das Haus mehrere Jahre geschlossen war, hat Spuren hinterlassen. Außerdem gehe es jetzt darum, die Ausrichtung zweier völlig unterschiedlicher Konzepte – eines Haubenlokals und der Obdachlosenbetreuung – unter einen Hut zu bringen, sagt Alexander Hagner, als Architekt für den Umbau zuständig. Die Umgestaltung laufe sehr erfreulich. „Am Anfang hat uns die große Fläche noch etwas verschreckt: 3.500 Quadratmeter Nutzfläche, und ob wir uns das zutrauen. Aber mit jedem Tag verknüpft sich alles miteinander. Jetzt bekommen wir auch etwa eine Scheune aus dem Raum Krems geschenkt, die wir hier als Hühnerstall aufbauen mit der HTL Mödling“, erzählt Architekt Alexander Hagner.
Gemüsegarten als Herzstück
Wichtiger Teil des Projekts „VinziRast am Land“ ist ein Gewächshaus mit rund 800 Quadratmetern Anbaufläche. Das Obst und Gemüse von dort soll im Betrieb verkauft werden, oder als sogenannte Biokistln. Aber auch andere VinziRast-Projekte in Wien sollen von den frischen Lebensmitteln aus dem Garten profitieren.
Das Gewächshaus soll die Bewirtschaftung über das ganze Jahr gewährleisten, sagt Renate Hornstein, Hausleiterin bei VinziRast. Dafür seien allerdings Spenden nötig. „Weil es uns ganz wichtig ist, dass die Menschen, die hier leben, in Zukunft sowohl Beschäftigung als auch eine Tagesstruktur haben“, so Renate Hornstein. „VinziRast lebt von den vielen freiwilligen Helfern und großzügigen Spendern. Im Februar startet das Crowdfunding, sprich das Spendensammeln für unser neues Gewächshaus. Und wir hoffen auf tatkräftige Unterstützung für dieses so wichtige Projekt“.