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Studie: Lehre bringt mehr Lohn als Studium

Industrielehrberufe würden ein zumindest gleiches oder sogar höheres Lebenseinkommen wie Berufe mit Universitätsausbildung bieten, das hat eine Studie im Auftrag der Industriellenvereinigung Niederösterreich (IV-NÖ) ergeben. Für die Studie wurden verschiedene Industrieberufe und die daraus resultierenden Einkommen verglichen.

Der Fachkräftemangel bleibe eine der größten Herausforderungen für Unternehmen, heißt es seitens des IV-NÖ bei der Präsentation der aktuellen Studie zu sogenannten Lebenseinkommensprofilen. Verglichen wurde dabei etwa die Gehaltskurve eines Einzelhandelskaufmanns mit jener eines Systemtechnikers bzw. das Lebenseinkommen eines Bankangestellten mit dem Einkommen eines Mechatronikers.

„Bis in die 40er hinein wird man mit einer Lehre in der Industrie jedenfalls einen Einkommensvorsprung haben, der nur durch wenige Universitätsstudien, wenn überhaupt, überboten werden kann“, so IV-Chefökonom Christian Helmenstein. In vielen Fällen führe auch eine Lehrausbildung mit Matura zu der Möglichkeit, ein Studium abzuschließen und damit zu besseren Verdienstmöglichkeiten.

Der Präsident der IV NÖ Thomas Salzer und helmut Schwarzl, IV NÖ Bildungssprecher, unterhalten sich mit einer jungen Mitarbeiterin von Geberit, Ingrid Schwab
ORF/Tschandl
Ingrid Schwab arbeitet seit fünf Jahren bei der Firma Geberit. Gemeinsam mit ihrem Vorgesetzten Helmut Schwarzl schildert sie dem IV-NÖ Präsidenten Thomas Salzer (li.) ihren Aufgabenbereich

Weiterhin nur wenige Frauen in Industrieberufen

Genau diesen Weg ist Ingrid Schwab bei der Firma Geberit in Pottenbrunn (Bezirk St.Pölten) gegangen. Die 23-Jährige begann mit 18 Jahren eine Lehre zur Kunststofftechnikerin. Mittlerweile ist sie ausgelernt und arbeitet im Unternehmen in der Produktion. "Ich habe mich schon immer für Technik interessiert und wollte eigentlich immer in eine HTL. Meinen Eltern war es allerdings lieber, dass dass ich eine HLW besuche und so kam es dann auch, so Schwab. Diese Schule brach sie dann allerdings ab, um ihre Lehre zu beginnen. Mittlerweile holt die 23-Jährige die Matura nach: „Englisch und Deutsch habe ich bereits in der Tasche, jetzt bin ich gerade dabei Mathematik zu machen.“

„Sowohl bei jungen Männern, als auch bei jungen Frauen gibt es die sogenannten drei liebsten Berufe, die sehr oft gewählt werden“, sagt der IV-NÖ Präsident Thomas Salzer: „Junge Frauen entscheiden sich da hauptsächlich für Berufe, die eben leider schlechter bezahlt sind, als Berufe in der Industrie.“ Deshalb sei es so wichtig, auch Mädchen für die technischen Berufe in der Industrie zu begeistern.