Der Fachkräftemangel bleibe eine der größten Herausforderungen für Unternehmen, heißt es seitens des IV-NÖ bei der Präsentation der aktuellen Studie zu sogenannten Lebenseinkommensprofilen. Verglichen wurde dabei etwa die Gehaltskurve eines Einzelhandelskaufmanns mit jener eines Systemtechnikers bzw. das Lebenseinkommen eines Bankangestellten mit dem Einkommen eines Mechatronikers.
„Bis in die 40er hinein wird man mit einer Lehre in der Industrie jedenfalls einen Einkommensvorsprung haben, der nur durch wenige Universitätsstudien, wenn überhaupt, überboten werden kann“, so IV-Chefökonom Christian Helmenstein. In vielen Fällen führe auch eine Lehrausbildung mit Matura zu der Möglichkeit, ein Studium abzuschließen und damit zu besseren Verdienstmöglichkeiten.
Weiterhin nur wenige Frauen in Industrieberufen
Genau diesen Weg ist Ingrid Schwab bei der Firma Geberit in Pottenbrunn (Bezirk St.Pölten) gegangen. Die 23-Jährige begann mit 18 Jahren eine Lehre zur Kunststofftechnikerin. Mittlerweile ist sie ausgelernt und arbeitet im Unternehmen in der Produktion. "Ich habe mich schon immer für Technik interessiert und wollte eigentlich immer in eine HTL. Meinen Eltern war es allerdings lieber, dass dass ich eine HLW besuche und so kam es dann auch, so Schwab. Diese Schule brach sie dann allerdings ab, um ihre Lehre zu beginnen. Mittlerweile holt die 23-Jährige die Matura nach: „Englisch und Deutsch habe ich bereits in der Tasche, jetzt bin ich gerade dabei Mathematik zu machen.“
„Sowohl bei jungen Männern, als auch bei jungen Frauen gibt es die sogenannten drei liebsten Berufe, die sehr oft gewählt werden“, sagt der IV-NÖ Präsident Thomas Salzer: „Junge Frauen entscheiden sich da hauptsächlich für Berufe, die eben leider schlechter bezahlt sind, als Berufe in der Industrie.“ Deshalb sei es so wichtig, auch Mädchen für die technischen Berufe in der Industrie zu begeistern.