Kaputte Fenster der FPÖ Zentrale nach dem Brandanschlag
APA/Helmut Fohringer
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CHRONIK

Brandanschlag: Ermittlungen laufen weiter

Nach dem Brandanschlag auf die FPÖ-Landesgeschäftsstelle in St. Pölten im August sind die Ermittlungen nach wie vor nicht abgeschlossen. Ein Mann wurde kurz nach dem Vorfall festgenommen. Er sitzt mittlerweile nicht mehr in Untersuchungs-, sondern in Strafhaft.

Grund für die Haft des Verdächtigen ist derzeit allerdings ein anderes Delikt. Während dieser Zeit sei die Untersuchungshaft unterbrochen, sagt Leopold Bien von der Staatsanwaltschaft St. Pölten. Die Ermittlungen wegen des Brandanschlags auf die Landesgeschäftsstelle der Freiheitlichen in St. Pölten laufen nach wie vor weiter. Die Haftstrafe verschaffe den Ermittlern etwas mehr Zeit, so Bien.

Mittlerweile wird gegen den Mann auch wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt ermittelt. Eine Auswertung der Handydaten des Verdächtigen hätte keine neuen Erkenntnisse gebracht. Auch am Tatort selbst wurden keine DNA-Spuren gefunden, die dem Verdächtigen zugeordnet werden können. Die Täter dürften Handschuhe getragen haben.

Sachverständiger widerspricht Verdächtigem

Gefasst wurde der Verdächtige vom Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung Niederösterreich kurz nach der Tat, nachdem er sich in einem Spital hatte behandeln lassen. Der Verdächtige leugnet, dass es sich um Brandwunden handelte und spricht vielmehr von alten Verletzungen.

Laut einem Sachverständigen sei das aber nicht glaubwürdig, so Bien. An dem nächtlichen Anschlag am 12. August 2019 waren insgesamt vier Personen beteiligt. Die drei weiteren Verdächtigen konnten bisher nicht ausgeforscht werden. Laut Polizei wurde das Gebäude mit Brandsätzen beworfen. Auf einem von der FPÖ veröffentlichten Überwachungsvideo ist zu sehen, wie sich einer der Männer unabsichtlich selbst anzündete.