Hallensprecher Markus Floth vor den Österreich-Fans in der Stadthalle
GEPA pictures / Christian Ort
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Sport

Stimmung bei Handball-EM kommt aus NÖ

Österreichs Handball-Herren haben bei der Heim-Europameisterschaft souverän die Hauptrunde erreicht und dabei alle Gruppenspiele gewonnen. Für die perfekte Länderspielatmosphäre in der Wiener Stadthalle sorgen dabei drei Niederösterreicher.

Sportliche Großereignisse wie die Handball-Europameisterschaft brauchen Fans, die ihre Mannschaften nach vorne peitschen. Genau dafür sind der Langenloiser Marcus Poscharnig und die beiden Tullner Markus Floth und Christoph Hogl in der Wiener Stadthalle und in Graz zuständig. Sie motivieren die Fans mit Moderationen, Video- und Musikeinspielungen während der Partien zum lautstarken Anfeuern.

Floth ist seit zwölf Jahren Hallensprecher des Nationalteams und war bereits international bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spiele als Stimmungsmacher dabei. Für Hogl ist es das erste große Turnier. Poscharnig ist die Stimme bei Heimspielen von Österreichs Meister Krems. Gemeinsam sorgte das Trio bisher für eine perfekte Atmosphäre bei dieser Europameisterschaft. „Ich bin der sogenannte Master of ceremonies, der die Tribünen direkt anspricht, mit Unterstützung von Christoph Hogl, der die Matches auch kommentiert. Marcus Poscharnig ist für die Musik zuständig“, erklärt Markus Floth die Aufgabenverteilung im Team.

Fingerspitzengefühl ist gefragt

Die größte Herausforderung ist, die Spiele zu lesen und sich in die Athleten hineinzuversetzen um im entscheidenden Moment das Publikum mitzureißen. „Wir können von den Zuschauern nicht 60 Minuten Dauerklatschen einfordern. Es braucht das Fingerspitzengefühl für die richtigen Anfeuerungsrufe im richtigen Moment und die passende Musik. Wenn dann alle gemeinsam lautstark hinter der Mannschaft stehen, kann das helfen, ein Spiel zu entscheiden“, so Floth.

Das Hallensprecher-Team der Handball-EM mit Poscharnig, Hogl, Floth und Witschnig
ORF / Christoph Gregorites
Marcus Poscharnig, Christoph Hogl und Markus Floth versetzen die Wiener Stadthalle gemeinsam mit Event-Regisseurin Melissa Witschnig ins Handball-Fieber

Besonderes Augenmerk wird auf die Zusammenstellung der Musik gelegt. Schon Monate vor dem Start der EM wurden aus 2.500 Titeln über 100 Jingles zusammengestellt, die einen roten Faden durch die Matches garantieren sollen. „Wir haben die Österreich-Fans in den letzten Jahren schon so eingestimmt, dass viele Songs automatisch funktionieren. Für die internationalen Duelle war es aber auch notwendig, ein großes Repertoire anzulegen“, schildert Christoph Hogl. „Aufgelegt wird eine Mischung aus klassischer Animationsmusik und Hits aus den Achtzigern und Neunzigern, die jeder mitsingen kann. Dazu kommen moderne Stücke, um für die richtige Portion Abwechslung zu sorgen“, ergänzt Poscharnig.

„Entertainment bieten und das Maximum herausholen“

Wenn die Stimmung von der Tribüne auf das Spielfeld überspringt und die Mannschaften an die Leistungsgrenze gehen, fühlen sich Floth und sein Team für ihre Arbeit belohnt. „Wir wollen die Leute nicht nerven, sondern Entertainment bieten und dabei das Maximum herausholen. Wenn die Spieler dann nach dem Match zu uns kommen und sich bedanken, macht uns das natürlich stolz. Wenn wir einen kleinen Teil zum Gesamtkunstwerk beitragen können, freut uns das wahnsinnig. Gleichzeitig nehmen wir uns aber nicht zu wichtig, denn am Ende des Tages sorgen die Sportler selbst für die Euphorie“, so Floth.

Nach dem sensationellen Erreichen der Hauptrunde dürfen Österreichs Handball-Herren noch vier weitere Spiele in der Stadthalle austragen. In der Gruppenphase der besten zwölf Teams darf man nun auch gegen Kroatien, Spanien, Deutschland und Weißrussland auf die Unterstützung der niederösterreichischen Anheizer setzen. Markus Floth wurde auch für die Finalspiele in Stockholm als Stimmungsmacher engagiert.