Ernst Höger – ein Politiker mit Leib und Seele, ein Brückenbauer über Parteigrenzen hinweg, wurde am Mittwoch mehrmals betont. Gleichzeitig habe er aber auch viele Menschen abseits der Politik berührt. „Es wird unzählige Menschen geben, die vielleicht eine Kerze anzünden, eine Blume ablegen oder einfach Danke sagen, für einen Mann, der Niederösterreich geprägt hat“, so der St. Pöltner Diözesanbischof Alois Schwarz in seiner Trauerrede.
Höger – ein gelernter Werkzeugmacher – kam über die Gewerkschaft in die Politik. Mit 34 Jahren war er im Landtag, danach Landesrat, und von 1986 bis 1999 Landeshauptmann-Stellvertreter. Höger gilt auch als einer der Väter der Landeshauptstadt St. Pölten.
„Untrennbar mit Niederösterreich verbunden“
„Er war bei vielen Weichenstellungen in Niederösterreich mit dabei, das heißt sein Name ist untrennbar mit dem Erfolg Niederösterreichs verbunden“, betonte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP). Ernst Höger sei aber auch eine große Persönlichkeit gewesen, „weil er das Miteinander immer vor das Trennende gestellt hat“, führte Mikl-Leitner weiter aus.
Viele Jahre war Höger außerdem Vorsitzender der SPÖ Niederösterreich und des niederösterreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB). „Es sind auch einige Betriebsräte aus Unternehmen anwesend, wo du lieber Ernst um die Arbeitsplätze gekämpft hast, die es ohne dich heute nicht mehr geben würde“, sagte Markus Wieser, Vorsitzender des ÖGB-Niederösterreich.
SPÖ lobt „Meilensteine“ Högers
Gleichzeitig setzte sich Höger dafür ein, dass die Regionen mehr Geld bekommen und Sozialzentren gebaut werden, verwies Franz Schnabl, SPÖ-Landesparteivorsitzender, auf einige „Meilensteine“ unter Högers Ägide: „Und all das trägt dazu bei, dass Niederösterreich heute mit Stolz sagen kann, dass wir im schönsten österreichischen Bundesland leben.“
Ernst Höger habe ausgezeichnet, „was für unser Land so wichtig war, noch immer wichtig ist und ich hoffe auch in Zukunft wichtig sein wird“, sagte SPÖ-Bundesparteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner: „Es ist das Zuhören, das Aufeinanderzugehen, der Dialog.“ Am Nachmittag wurde Ernst Höger in einem Ehrengrab der Stadt Berndorf beigesetzt. Am 24. Dezember des Vorjahres war Höger im Alter von 74 Jahren nach schwerer Krankheit gestorben.