Eine Fliegerbombe wurd beim EVN-Kraftwerk Dürnrohr entdeckt.
EVN / Gabriele Moser
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Chronik

Fliegerbombe bei Kraftwerk gefunden

Eine Fliegerbombe ist bei Baggerarbeiten am EVN-Kraftwerkstandort Dürnrohr (Bezirk Tulln) gefunden worden. Bei dem entdeckten Kriegsrelikt waren beide Zünder noch funktionsfähig.

Der Mitarbeiter, der beim Begradigen des Bodens auf den Blindgänger gestoßen war, dachte zuerst, es handle sich um einen Stein. „Ich wollte schon mit meiner Schaufel loslegen. Glücklicherweise tat ich das nicht. Später habe ich erfahren, dass beide Zünder noch scharf waren“, sagte der EVN-Techniker Josef Mandl nach dem Fund der Fliegerbombe.

Dürnrohr einst Ziel zahlreicher Bombenangriffe

Der Entminungsdienst entschärfte die Bombe. Das Industriegebiet rund um die Orte Moosbierbaum und Dürnrohr war in Kriegszeiten das Ziel zahlreicher Bombenangriffe. Am EVN-Kraftwerkstandort Dürnrohr laufen derzeit die Vorbereitungsarbeiten für eine der größten Photovoltaik-Anlagen Österreichs. Die EVN beendete im vergangenen Jahr im Kraftwerk Dürnrohr nach knapp 33 Jahren die Stromerzeugung mit Kohle.

Fliegerbombe beim Kraftwerk Dürnrohr entdeckt.
EVN / Gabriele Moser
Beide Zünder waren noch funktionsfähig

Dürnrohr soll auch ohne Kohle ein „zentraler Energieknoten“ bleiben. Die EVN nützt laut einer Aussendung 500.000 Tonnen Haus-und Gewerbemüll pro Jahr als Brennstoff zur Strom- und Wärmeerzeugung. Aus dem Müll werde Strom für 170.000 Haushalte und Fernwärme für die Landeshauptstadt St. Pölten erzeugt. Auch Industriebetriebe werden vom Standort aus mit Energie versorgt. Künftig soll in Dürnrohr zudem der niederösterreichische Klärschlamm zur Strom- und Wärmeerzeugung verwendet werden, so die EVN. Sie will „in nächster Zeit“ mehr als 20 Millionen Euro in Dürnrohr investieren.