Dass die Bürokratie steigt, zeige der neue „Bürokratiebelastungsindex“, den die KMU Forschung Austria im Auftrag der Sparte „Gewerbe und Handwerk“ der Wirtschaftskammer Niederösterreich erstellt hat. „Umgerechnet heißt das, dass 5.100 Vollzeitbeschäftigte in unseren Unternehmen ganzjährig voll und ganz nur mit bürokratischen Auflagen beschäftigt werden könnten“, so WKNÖ-Spartenobmann Wolfgang Ecker. Die Kostenbelastung liege bei 389 Millionen Euro.
Der Untersuchung der KMU Forschung Austria zufolge konnte seit 2016 zwar in mehreren Bereichen auch ein Abbau der Bürokratie erreicht werden, andererseits sind laut WKNÖ durch Regelungen wie die Registrierkassenpflicht und Datenschutzverordnung weitere Verpflichtungen für die Unternehmen dazugekommen.
Unternehmen lagern Lohnverrechnung aus
Der zeitliche Aufwand stieg von 8,3 auf 8,4 Millionen Stunden. „Der zeitliche Bürokratieaufwand ist etwas gestiegen, der Anteil an der Personalkapazität aber zurückgegangen. Das heißt, dass in diesem Zeitraum die Beschäftigung stärker angestiegen ist als der Zeitaufwand für die Bürokratiebelastung“, sagte Studienautorin Christina Enichlmair.
Immer mehr Unternehmen würden ihre Lohnverrechnung und Steuerklärungen auslagern, weil sie die Regelungen nicht mehr bewältigen können, so Ecker. Besonders kleine Unternehmen seien überdurchschnittlich belastet, kritisierte der Spartenobmann. Die Wirtschaftskammer fordert daher weitere Entlastungen und mehr Praxisbezug bei Gesetzen.