Paketbetrug mit gefälschten Nachrichten
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Chronik

Betrug im Internet: Abo-Falle statt Paket

Wenn man ein Paket erwartet und eine SMS mit der Information bekommt, dass die Lieferung nicht zugestellt werden kann, sollte man Vorsicht walten lassen. Die Polizei warnt aktuell vor diesem Betrug, bei dem man in eine Abo-Falle gelockt werden soll.

Familie Hopferwieser aus Amstetten wäre fast darauf hereingefallen, war dann aber zum Glück doch skeptisch. Die Familie erwartete ein Paket. Es überraschte sie also nicht, dass sie eine SMS zur Sendungsverfolgung erhielten. „Die SMS ist gekommen: Das Paket kann nicht geliefert werden, weil es im Verteilerzentrum festgehalten wird. Zwei Euro Zustellungsgebühr würden fehlen, weil es zu groß ist“, erzählt Sylvia Hopferwieser gegenüber noe.ORF.at.

„Sie sitzen einem Betrug auf“

Diese Nachzahlung kam Franz und Sylvia Hopferwieser sehr eigenartig vor. „Ich habe mich maßlos geärgert, denn das ist eine Bestellung weit über 50 Euro und sie machen wegen zwei Euro so ein Tamtam. Daher sind wir stutzig geworden. Ich habe dann bei DHL angerufen. Die Dame hat sofort gesagt, das dürfen sie auf keinen Fall bezahlen. Sie sitzen einem Betrug auf“, schildert Franz Hopferwieser.

Warnung der Polizei vor Paketbetrug
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Die Polizei warnt auf sozialen Netzwerken vor dem Betrug. Die Betrüger fälschten unter anderem die Website von DHL

Das ist auch tatsächlich der Fall, warnt die Polizei. Wenn man den Link in der SMS öffnet, kommt man auf eine gefälschte Website. Die Betrüger suchten sich dafür unter anderem den Paketzusteller DHL als Opfer aus. Auf der Website heißt es, dass der Versand des Pakets gestoppt sei. Es sei zu groß, weshalb zwei Euro nachgezahlt werden müssten. DHL warnt auch auf der eigenen Website vor dem Betrug und betont, dass die Firma niemals derartige Nachzahlungen über das Internet verlangt.

Monatliches Abo von 71 Euro kann Folge sein

Wenn man allerdings auf der gefälschten Seite der Nachzahlung zustimmt, gelangt man auf eine weitere Website. Dort wird man aufgefordert, seine Daten sowie die Kreditkartennummer einzugeben. Wenn man dann den Nutzungsbedingungen zustimmt, schnappt die Falle zu. Man schließt ein Abo ab, das monatlich 71 Euro kostet und nur schwer zu kündigen ist.

„Wenn man so eine SMS erhält, dann soll man nachdenken, ob man wirklich etwas bestellt hat und auf gar keinen Fall den Link in der SMS auf dem Handy nachgehen, sondern sich direkt auf der Website des Paketzustellers einloggen. Dort die Trackingnummer für das Paket eingeben und man sieht, dass es sich um eine Fälschung handelt“, erklärt der Sprecher der Landespolizeidirektion Raimund Schwaigerlehner. Sollte man aber in die Abo-Falle geraten sein, raten Konsumentenschützer, alle Abbuchungen zu widerrufen und bei der Polizei Anzeige zu erstatten.