Triel
Pixabay / Heidelbergerin
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Chronik

S8: Seltener Vogel könnte Projekt gefährden

Bereits seit Jahren wird über den Bau der Marchfeldschnellstraße (S8) diskutiert. Nun könnte dem Projekt ein vom Aussterben bedrohter Vogel in die Quere kommen. Weil der Triel durch den Bau gefährdet sei, sieht ein Anwalt das Projekt vor dem Aus.

Nach jahrelangen Diskussionen hatte das Projekt S8 im vergangenen April eine entscheidende Hürde genommen: Die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) wurde erstinstanzlich positiv abgeschlossen – mehr dazu in UVP abgeschlossen: Grünes Licht für S8 (noe.ORF.at; 17.4.2019). Gegen den Bescheid gingen jedoch mehrere Beschwerden ein, die nun am 19. Februar vom Bundesverwaltungsgericht verhandelt werden.

Gutachten: Keine Vereinbarkeit mit Europaschutzgebiet

Aus Sicht des Anwalts Wolfgang List, der mehrere Gegner des Projekts vertritt, sei das Verfahren schon jetzt gewonnen. Er stützt sich, wie auch der „Kurier“ berichtet, zentral auf das Gutachten eines Gerichtssachverständigen. Dieser bezeichne das Projekt als nicht vereinbar mit den Erhaltungszielen des Europaschutzgebietes, so List. Der Gutachter selbst verweist auf Nachfrage von noe.ORF.at darauf, dass er vom Gericht bestellt sei und daher erst in der Verhandlung seine Einschätzung erklären werde.

Beim Projektbetreiber ASFINAG sagte man auf Nachfrage, dass man das Gutachten erst prüfen müsse, betonte aber generell, dass man bei jedem Projekt alle naturschutzrechtlichen Bedenken ausräumen wolle. Im Büro von Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) verwies man auf die Zuständigkeit der ASFINAG, aber auch auf die Notwendigkeit der Marchfeldschnellstraße für die Bevölkerung und die Entwicklung der Region.