Green Filming
Gebhardt Productions
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Kultur

Filmbranche setzt auf „Green Filming“

Umweltschutz und Nachhaltigkeit sind auch in der Filmbranche Thema: Seit 2018 setzt sich die Niederösterreichische Filmkommission für nachhaltige Filmproduktion ein. Auch der Filmpreis steht heuer im Zeichen von „Green Filming“.

Nicht nur das Österreichische Umweltzeichen im Büro der Filmproduktionsfirma Gebhardt in Mödling lässt erahnen, dass hier das Umweltbewusstsein groß geschrieben wird. Sämtlicher Müll wird sauber getrennt, eine bunte Sammlung an Containern macht es möglich. Außerdem gibt es kaum Papierstapel – „Dispos und Drehpläne lassen sich auch am Screen lesen“, lautet hier das Motto. „Für uns war es ein großer Ansporn mit ‚Soko Kitzbühel‘ die erste Serie in Österreich nach den Green-Producing-Richtlinien umsetzen zu können – und damit auch neben einer guten Unterhaltung, die wir mit der Krimiserie bieten, darüber hinausgehend eine Vorbildwirkung zu haben“, sagt Geschäftsführer Florian Gebhardt gegenüber noe.ORF.at.

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Bei „Soko Kitzbühel“ wurde das gesamte Set auf „green“ umgestellt
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Aber nicht nur im Produktionsbüro wird auf Nachhaltigkeit geachtet, auch am Set selbst. Schauspieler reisen „fast ausschließlich“ mit dem Zug statt mit dem Auto an, Plastikflaschen gibt es an den Drehorten keine mehr. Auch beim Catering wird auf regionales Essen geachtet. Der Kostümfundus wird nachhaltig wiederverwendet, in der Maske wird auf geprüfte Naturkosmetik zurückgegriffen. Auch in der Technik wird energiesparend produziert, unter anderem werden LED-Lichter verwendet. „Jetzt ist unser Augenmerk so, dass wir das in all unseren Produktionen einfließen lassen wollen“, sagt Sigrid Riedmann, Green-Producing-Beauftragte der Firma.

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Serviceplattform „Green Guide“

Filmservicestelle bietet „Green Guide“

Nicht nur in Mödling wird der Umweltgedanke gelebt, sondern auch in St. Pölten. Dort befindet sich der Sitz der Niederösterreichischen Filmkommission. Die Filmservicestelle berät und begleitet zahlreiche Filmproduktionen und ist Teil der Kulturabteilung des Landes. Seit 2018 bietet sie auch einen Online-Leitfaden für nachhaltige Filmproduktion an.

Nach eigenen Angaben soll es der erste „Green Guide“ Österreichs sein. Diese digitale Plattform wird derzeit ausgebaut und soll Ende Jänner, zeitgleich zum Österreichischen Filmpreis, online gehen.

Es soll der Filmbranche als „Schnittstelle zum nachhaltigen Wissensspektrum dienen“. So sind auf der Plattform etwa jene Caterings gelistet, die nachhaltig und regional arbeiten. Aber auch Tipps und Neuheiten zum Thema „Green Filming“ bietet die neue Plattform. „Wir wollen ein umfassendes Service anbieten“, sagt Hermann Dikowitsch, Leiter der Kulturabteilung des Landes Niederösterreich. Neben der Plattform gibt die Kommission auch Seminare und Schulungen zum Thema nachhaltige Filmproduktion.

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Nicht nur am Set, sondern auch im Büro wird bei Gebhardt Productions auf Nachhaltigkeit geachtet
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Filmpreisgala soll nachhaltig inszeniert werden

Auch die Akademie des Österreichischen Films strebt nun das Österreichische Umweltzeichen für 2020/21 an und hat eine eigene Nachhaltigkeitsbeauftragte eingesetzt. „Gerade als Kulturarbeiter haben wir die Möglichkeit, sowohl mit unseren Werken als auch mit unseren Arbeitspraxen einen zeitgemäßen gesellschaftlichen Dialog mitzutragen“, sagt Antonia Prochaska, die sich nun um die Nachhaltigkeit beim Filmpreis kümmert. „Das Ziel ist eine Arbeitspraxis, bei der Nachhaltigkeit ganz selbstverständlich von allen Beteiligten bei jeder Entscheidung mitgedacht und -getragen wird.“

Prochaska will zunächst den Ist-Zustand der Akademie prüfen und für Verbesserungen sorgen. Neben Podiumsdiskussionen im Vorfeld der Gala soll auch die Verleihung am Donnerstag möglichst nachhaltig inszeniert werden.