Business Angel Michael Altrichter und NÖAAB-Landesobmann Wolfgang Sobotka
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Wirtschaft

NÖAAB fordert Flexibilität am Arbeitsmarkt

Die Digitalisierung hat große Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Zwar entstehen neue Berufe, andere fallen hingegen weg oder verändern sich stark. Das könne laut dem Niederösterreichischen Arbeitnehmerinnen- und Arbeitnehmerbund (NÖABB) aber auch eine Chance sein. Gefordert wird mehr Flexibilität.

Große Veränderungen sieht Wolfgang Sobotka, Landesobmann des NÖAAB, durch den digitalen Wandel auf die Arbeitswelt zukommen. „Das klassische Arbeitnehmer- und Arbeitgebertum wird als solches nicht mehr erkennbar bleiben“, ist Sobotka überzeugt.

Sobotka fordert ein neues Arbeitsrecht für mehr Flexibilität, ein Zeitwertkonto und eine Aufwertung der freien Dienstnehmer. Auf Kollektivvertrags-Ebene schlägt Sobotka einen Projektlohn vor. Dieser sei eine „ganz andere Denkweise“ – „nicht nur aufgrund des Stunden Erbringens, sondern auch der Arbeitsleistung“, so Sobotka.

Veränderung als einzige Konstante

Auch Startup-Investor und Gründer Michael Altrichter sieht durch die fortschreitende Digitalisierung und Automatisierung massive Änderungen auf die Arbeitswelt und den Lebensalltag der Menschen zukommen. „Veränderung ist die einzige Konstante in Zukunft“, sagte Altrichter am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. Kreativität und soziale Kompetenz werden laut ihm die künftigen Kernkompetenzen sein. Mathematisch-logische Aufgaben erledigen künftig Softwareprogramme oder Roboter. Ohne „Lebenslanges Lernen“ werde es jedenfalls nicht mehr gehen, ist Altrichter überzeugt.

Digitalisierung – ein „Jobkiller“?

Dass durch die Digitalisierung in Zukunft Arbeitsplätze verloren gehen werden, glaubt Altrichter nicht. Vielmehr habe jede Technologie stets mehr Arbeitsplätze und Jobs hervorgebracht als vernichtet oder verschoben wurden, sagt Altrichter. Dass 57 Prozent der Jobs in Zukunft verschwinden werden, hält Altrichter für eine „falsche Denkweise“. „Ich gehe davon, dass 100 Prozent der Jobs sich ändern werden – der eine oder andere fundamentaler“, ist der Startup-Investor überzeugt.