Der Hauptplatz in St. Pölten mit der der Leiner-Filiale
Franz Brueck
Franz Brueck
Chronik

St. Pölten: Leiner-Filiale wird Stadtquartier

Die Signa-Gruppe plant ein neues Stadtquartier auf dem Areal des Leiner-Stammhauses in St. Pölten. Neben 150 Wohnungen sollen ein Hotel und ein Konferenzzentrum entstehen. Das Leiner-Möbelhaus soll hingegen verkleinert werden. Mit dem Bau könnte schon 2021 begonnen werden.

Seit mehr als einem Jahrhundert ist der St. Pöltner Rathausplatz mit dem Möbelhaus Leiner verbunden. Rudolf Leiner gründete hier 1910 das Unternehmen. Die Außenfassade bleibt wegen des Denkmalschutzes auch in Zukunft erhalten. Dahinter sollen die Gebäude abgerissen und neu gebaut werden. Das Kernstück bleibt zwar auch in Zukunft die Leiner-Filiale, verspricht Signa-Geschäftsführer Christoph Stadlhuber, „aber die Verkaufsfläche von derzeit etwa 10.000 Quadratmetern wird auf gut 2.000 Quadratmeter verkleinert, wird spezialisiert und modernisiert.“

Filiale wird für zwei Jahre geschlossen

Die Signa-Gruppe plant jedoch langfristig mit der Filiale. Neben dem historischen Firmengebäude sollen ein Hotel mit etwa 150 Zimmern, ein Konferenzzentrum sowie 150 Wohnungen gebaut werden. Das Areal mit mehreren tausend Quadratmetern erstreckt sich vom Rathausplatz über den Rossmarkt bis hin zur Julius-Raab-Promenade. Während des Umbaus wird die Filiale für etwa zwei Jahre komplett geschlossen, sagt Stadlhuber, die 50 betroffenen Mitarbeiter werden in dieser Zeit von anderen Filialen übernommen.

Pressekonferenz Stadtquartier St. Pölten
ORF/Stefan Sailer
Signa-CEO Christoph Stadlhuber (2.v.r.) und Bürgermeister Matthias Stadler (2.v.l.) präsentierten am Donnerstag das Projekt

Matthias Stadler: „Einmalige Chance“

Der Umbau soll nächstes Jahr starten, wobei der Zeitplan doch sehr ambitioniert ist, wie am Donnerstag betont wurde. Auf die Bewohner und Unternehmer wartet damit das nächste große Innenstadtprojekt. „Das ist uns durchaus bewusst“, sagte Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ), „wir werden die Bauphase – und da hat es mit den Betroffenen auch schon erste Gespräche gegeben – so kurz wie möglich halten.“

Das Projekt sei aber eine einmalige Chance, betonte Stadler, mit der man dem Rathausplatz langfristig Impulse geben will: „Der Leiner mit dem gesamten Bereich soll ein Magnet der gesamten Innenstadt und am Rathausplatz werden.“ Die Revitalisierung des Leiner-Stammhauses sei zudem das „größte Investitionsprojekt in der St. Pöltner Innenstadt seit dem Umbau des Hauptbahnhofes“ und das Areal werde dadurch noch attraktiver.

Signa-Geschäftsführer Christoph Stadlhuber betonte bei einer Pressekonferenz am Donnerstag ebenfalls, mit dem Projekt „frische Impulse für die weitere Belebung der Innenstadt“ setzen zu wollen. Weiters glaube er an die Zukunft des stationären Handels. Generell sehe er die Signa-Gruppe als „wichtigen Partner großer Städte“. Ziel sei es, die Zentren österreichischer Ballungsräume weiter zu attraktiveren, betonte Stadlhuber.

Reinhold Gütebier: „Keine Arbeitsplätze gefährdet“

Reinhold Gütebier, CEO von kika/Leiner, betont in einer schriftlichen Stellungnahme, dass der Umbau des Leiner-Hauses nicht der Restrukturierung geschuldet sei, „sondern der Tatsache, dass die Immobilie aufgrund der baulichen Gegebenheiten einem modernen, zukunftsgerichteten Einrichtungshaus schlichtweg nicht entspricht“. Man habe deshalb gemeinsam mit Signa ein Konzept entwickelt, dass der Marke wieder gerecht werde. Durch den Umbau schaffe man für die Kunden ein noch attraktiveres Angebot, Arbeitsplätze seien keine gefährdet. „Diese und viele weitere Maßnahmen setzen wichtige Impulse und tragen wesentlich dazu bei, das Unternehmen kika/Leiner zurück zum Erfolg zu führen“, so Gütebier.