Per Handy den QR Code scannen und schon kann man bestellen
accent/Gabriele Moser
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Wirtschaft

Gasthaus-Bestellung auf Knopfdruck

Online einkaufen, den nächsten Urlaub buchen, Essen liefern lassen – all das ist mittlerweile per Handy möglich. Neu ist, dass man im Gasthaus via Mobiltelefon seine Bestellung abgeben kann. Diese Idee haben ehemalige Studenten aus Krems umgesetzt, in einem Lokal in der Innenstadt wird das Konzept nun getestet.

Auf einigen Tischen des Lokals kleben QR-Codes. Scannt man einen per Handykamera ein, erscheint die Getränkekarte auf dem Bildschirm. Praktisch per Knopfdruck kann man ganz einfach bestellen, ein Kellner ist dazu nicht nötig. Diese Idee stammt von Eric Weisz und seinen Kollegen, die an der Kremser Fachhochschule studierten. Gemeinsam betreiben sie das Start-Up Ordito.

Die Idee entstand bei einem gemeinsamen Treffen, schildert Weisz: „Einen Kommilitonen hat es gestört, beim Skifahren sein Bier nicht schnell genug zu bestellen. Und ich kam von einer Asienreise zurück, wo es schon jetzt üblich ist, dass man mit dem Handy bestellt.“ Daraufhin arbeiteten sie die Idee gemeinsam aus. Kellner braucht es aber nach wie vor, sie sind weiterhin für das Servieren und Abkassieren zuständig.

Gast: „Alles nur noch technisch“

Seit Mitte Jänner wird die Anwendung nun im Hofbräu in Krems getestet. „Das war eine ganz spontane Geschichte“, erzählt Weisz: „Das lag auf dem Weg von einem zum anderen Termin und ich bin hier hereingekommen und hab den Geschäftsführer einfach mal angesprochen und hab gesagt: Was hältst du davon?“ Laut Geschäftsführer Thomas Kalchhauser kommt das neue Bestellsystem bei den Gästen gut an: „Wir sehen das als Zusatzservice für den Kunden. Die ersten Reaktionen sind durchwegs positiv.“

Aber braucht man dieses Service in einem Gasthaus überhaupt? Die Gäste waren darüber unterschiedlicher Meinungen. „An und für sich find ich’s nicht schlecht, aber für mich zählt die Persönlichkeit“, meint ein Herr. „Es ist alles nur noch technisch und man hat keinen Kontakt mehr und kann eigentlich auch keinen Schmäh führen“, ergänzt hingegen ein anderer Gast. „Persönlich taugt’s mir eigentlich, weil’s praktisch ist“, sagte ein Dritter. Die Bestellung auf Knopfdruck ist zwar für viele ungewohnt, für Weisz hat sie aber „definitiv Zukunft“.