Sanitätsdirektorin Irmgard Lechner, Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) und Sabine Caslavka von der NÖ Krebshilfe  werden bei einer Pressekonferenz fotografiert
ORF / Sunk
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Gesundheit

Kampagne soll Impfbewusstsein stärken

Während über das Coronavirus derzeit viel diskutiert wird, ist eine andere Krankheit in den Hintergrund gerückt: Die Grippe. Die Grippewelle steuert derzeit zwar auf ihren Höhepunkt zu, die Bereitschaft, sich impfen zu lassen, ist jedoch gering. Eine neue Kampagne des Landes soll das Impfbewusstsein stärken.

Exakt 328 Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher waren in der vierten Kalenderwoche des Jahres an der echten Grippe erkrankt. Der Höhepunkt der Grippewelle wird in etwa zwei bis vier Wochen erwartet, führte Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) am Montag bei einer Pressekonferenz in St. Pölten aus. Es sei deshalb noch nicht zu spät, sich impfen zu lassen. Dass nur acht Prozent der Österreicherinnen und Österreicher gegen die Grippe geimpft seien, bezeichnete sie als „alarmierende Zahl“.

Aufklärung mit Foldern und Infoständen

Mit der Kampagne „Darum Impfen" wolle man deshalb darauf hinweisen, dass Impfen wirklich schütze, in jedem Lebensalter möglich sei und auch in jedem Lebensalter entsprechenden Schutz biete – und zwar nicht nur individuell, sondern auch für die Allgemeinheit, so Königsberger-Ludwig. Im Zuge der Kampagne werden nun Folder aufgelegt und an Ärzte versandt. Außerdem will man bei Infoständen auf Messen Bewusstsein schaffen. Auf der Website www.darum-impfen.at finde man außerdem Grundsatzinformationen zum Thema Impfen, so die Landesrätin, die sich für Aufklärung statt Impfpflicht ausspricht: „Wir wollen mit sachlichen Informationen auch die Impfskeptiker davon überzeugen, dass Impfen schützt.“

Außerdem verhandle man mit der Niederösterreichischen Ärztekammer die Impfhonorare, heißt es. Durch ein Anheben dieser wolle man erreichen, dass Ärzte lieber impfen beziehungsweise auf das Thema aufmerksam machen. Eine weitere Erhöhung der Durchimpfungsrate wolle man auch mit dem e-Impfpass und seiner Erinnerungsfunktion erreichen sowie durch eine SchulärztInnen-Verordnung, die Schulärzte ermächtige, die Impfungen des kostenfreien Kinderimpfprogramms durchzuführen.

HPV-Impfung: „Errungenschaft der Medizin“

Anlässlich des Weltkrebstages am Dienstag wurde bei der Pressekonferenz auch auf die Bedeutung der HPV-Impfung (Humane Papillomviren, Anm.) hingewiesen, die vor Gebärmutterhalskrebs schütze – für Niederösterreichs Sanitätsdirektorin Irmgard Lechner eine „Errungenschaft der Medizin“. Obwohl es seit 2006 einen Impfstoff gegen HPV-Viren gebe und die Impfung ins kostenfreie Kinderimpfprogramm aufgenommen wurde, habe man aber leider bei weitem noch nicht die Durchimpfungsraten anderer Länder erreicht, betonte Sabine Caslavka von der Niederösterreichischen Krebshilfe.