Ab etwa 8.00 Uhr gingen die ersten Notrufe ein, zunächst in den Bezirken Amstetten und Melk, danach folgten weitere Bezirke im Westen des Landes wie Gmünd und Zwettl. Nur eine Stunde später wurden bereits Feuerwehren rund um Wien zu Einsätzen gerufen. Zu Mittag waren die Feuerwehrleute vor allem in den Bezirken St. Pölten, Baden und Korneuburg unterwegs.
Auf der Südautobahn (A2) zwischen Leobersdorf (Bezirk Baden) und Wöllersdorf (Bezirk Wiener Neustadt) in Fahrtrichtung Graz dürfte laut Feuerwehrsprecher Franz Resperger ein Lkw mit Anhänger von einer Sturmböe erfasst worden sein. Das Zugfahrzeug kam jedenfalls von der A2 ab. Der Anhänger stand quer und blockierte zwei Fahrstreifen. Verletzt wurde niemand. In Ebreichsdorf (Bezirk Baden) wurde Resperger zufolge das Dach einer Wohnhausanlage teilweise abgetragen. Ein ähnliches Szenario gab es in Mitterndorf a.d. Fischa, ebenfalls im Bezirk Baden. Dort drohte ein Blechdach auf Bahngleise zu stürzen. Im Westen des Landes habe sich die Situation wieder beruhigt, sagte Resperger gegenüber noe.ORF.at.
300 sturmbedingte Feuerwehreinsätze
Seit den Morgenstunden waren mehr als 1.300 Feuerwehrleute im Einsatz, sie mussten rund 300 Mal wegen des Sturms ausrücken. Größere Schäden waren bislang ausgeblieben, so Resperger, „die Einsatzszenarien bewegen sich zwischen umgestürzten Bäumen, die Straßen blockieren, bis hin zu Baumriesen, die auf Strom- und Telefonleitungen gefallen sind.“
Auch Verletzte waren nicht zu beklagen. Nach Nachmittag beruhigte sich die Situaion etwas, es herrscht aber nach wie vor erhöhe Alarmbereitschfat. Resperger rechnete damit, dass die niederösterreichischen Feuerwehren bis in die Abendstunden im Einsatz sein werden. „Wir gehen davon aus, dass sich an der Situation in den nächsten Stunden nicht viel ändern wird.“
25.000 Haushalte ohne Strom
Wegen des Sturms waren auch in den frühen Morgenstunden 25.000 Haushalte der Netz Niederösterreich GmbH, Tochterunternehmen der EVN, nördlich der Donau im Wald- und Weinviertel ohne Strom, sagte EVN-Sprecher Stefan Zach auf Anfrage von noe.ORF.at. Mittlerweile habe sich die Situation in den Süden Niederösterreichs verlagert, so Zach weiter. Dienstagmittag waren dort noch 1.000 Haushalte ohne Strom.
Mit Böen von mehr als 150 km/h fegte das „Sturmtief Petra“ in den vergangenen 24 Stunden über den Semmering (1.500 Meter Seehöhe). Das berichtete die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) am Dienstag. Auf dem zweiten Platz bei den Windspitzen landete der Buchberg im Wienerwald mit 145,4 km/h (460 Meter).