Schriftzug am Firmengebäude der Novomatic Konzernzentrale in Gumpoldskirchen in Niederösterreich
APA/HERBERT PFARRHOFER
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Wirtschaft

Novomatic bleibt in Gumpoldskirchen

Der Glücksspielkonzern Novomatic hat am Mittwoch seinen langfristigen Rückzug aus dem Automatengeschäft in Österreich verkündet. Auf den Hauptsitz in Gumpoldskirchen (Bezirk Mödling) hat das keine Auswirkungen. Auch die Spielautomaten bleiben in Niederösterreich vorerst stehen.

Man werde sich nicht mehr um Lizenzen für das kleine Glücksspiel bewerben, wenn diese auslaufen. Auch für Casinolizenzen will sich der Konzern nicht mehr bewerben. Das kündigte Vorstandschef Harald Neumann in London am Rande der Glücksspielmesse ICE an. Der Fokus wird voll auf internationale Geschäfte gelegt – mehr dazu in Novomatic: Teilrückzug aus Österreich (news.ORF.at; 5.2.2020).

Derzeit hält Novomatic Zulassungen für das kleine Glücksspiel in allen fünf Bundesländern, in denen es solche Landesausspielungen gibt. In Oberösterreich soll dieser Rückzug etwa schon 2023 erfolgen, wenn die Lizenz ausläuft. In Niederösterreich wird die Entscheidung des Glücksspielkonzerns hingegen voraussichtlich kurz- bis mittelfristig keine Auswirkungen haben.

2017 hatte das Land Niederösterreich die Lizenzen für das „Kleine Glücksspiel“, also das Automatengeschäft, nach langem Rechtsstreit neu geregelt. Seitdem hält Novomatic die Konzession für 1.165 Spielautomaten, weitere 210 darf ein Mitbewerber aufstellen. Die Novomatic-Geräte stehen seitdem in den Filialen der Tochterfirma Admiral. Dort bleiben sie auch noch mehr als zwölf Jahre stehen. Die Konzession wurde in Niederösterreich nämlich 2017 für 15 Jahre vergeben und läuft daher erst am 20. Juli 2032 aus.

Keine Verlängerung geplant

Bis dahin will Novomatic seiner gesetzlichen Betriebspflicht nachkommen, betonte Unternehmenssprecher Bernhard Krumpel am Mittwoch gegenüber noe.ORF.at. Eine Verlängerung der Lizenzen über diesen Zeitpunkt hinaus komme für Novomatic aber aus heutiger Sicht nicht in Frage.

Die niederösterreichischen Grünen, traditionelle Gegner des „Kleinen Glücksspiels“ und des Novomatic-Konzerns, forderten die ÖVP Niederösterreich am Mittwoch angesichts der Entscheidung zu einer generellen Neubewertung der Glücksspiel-Lizenzen auf. „Das Mindeste ist die Reduktion der Konzessionen und Öffnungszeiten der Spiellokale“, sagte Landessprecherin Helga Krismer.