Etwa 70 Prozent der Produktion machen Roggen- und Roggenmalzwhisky aus. „Das ist eine Spezialität, die weltweit nicht sehr oft produziert wird. Auch in der Gastronomie wird unser Whisky immer beliebter. Für viele Cocktailrezepte wird gerne Roggenwhisky verwendet“, sagt Jasmin Haider-Stadler. Sie führt den Betrieb in zweiter Generation.
50.000 Flaschen Whisky werden pro Jahr hergestellt
Vor 25 Jahren begann ihr Vater, Johann Haider, neben der Landwirtschaft auch Whisky zu brennen. „Wir hatten alles vor der Haustüre, das gute Wasser, natürlich auch das Getreide wie Roggen und Gerste“, erzählt Jasmin Haider-Stadler von den Anfängen. Bereits einige Jahre später wurde aus dem Nebenerwerb ein lukratives Hauptgeschäft. Etwa 50.000 Flaschen Whisky werden mittlerweile pro Jahr verkauft. Die Hälfte davon geht an die Gastronomie und an den Fachhandel. 50 Prozent werden ab Hof verkauft. Der Familienbetrieb hat sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Der Brennvorgang läuft in den Kesseln halbautomatisch ab. Ungefähr 5.000 Liter Maische werden an einem Brenntag verarbeitet und danach in Fässern gelagert. Da die Alkoholsteuer eine Verbrauchssteuer ist, unterliegt sie in Österreich dem Zollrecht. „Wir müssen dem Zoll genau bekanntgeben, an welchen Tagen wir in der Woche brennen. Auch die Lagerbestände werden vom Zoll genau überprüft“, erklärt die Chefin des Familienbetriebes. Im Vorjahr wurden etwa 200.000 Euro an Alkoholsteuer bezahlt.
Im Fokus: Whisky aus dem Waldviertel
Whisky muss nicht unbedingt aus Schottland oder Irland kommen. Auch das Waldviertel mischt hier kräftig mit. Seit 25 jahren brennt Familie Haider in Roggenreith im Bezirk Zwettl das hochprozentige Getränk.
Manche Fässer lagern bis zu 15 Jahre
Der Whisky wird in speziellen Eichenfässern gelagert, er bekommt dadurch auch einen besonderen Geschmack. Je nachdem, wie alt das Eichenfass ist, verleiht es dem Whisky eine milde Vanillenote. Gemeinsam mit ihrem Vater hat sich Jasmin Haider-Stadler eine eigene Sensorik angeeignet. „Es braucht viel Erfahrung, um Fehlgerüche zu erkennen. Whisky muss nicht alt sein, sondern er braucht das richtige Alter, um abgefüllt zu werden“, erklärt sie. Für die Familie Haider war von Anfang an klar, dass sie keine Kopie vom schottischen Whisky machen wollten, sondern eigene Wege gehen. Den Namen „1. Whiskydestillerie Österreichs“ haben sie sich patentieren lassen.