Fliegender Seeadler
Justine Picket/Papiliophotos
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Umwelt

Giftköder ausgelegt: Anklage gegen Jäger

Vor einem Jahr hat ein Jogger im Bezirk Waidhofen an der Thaya nahe der tschechischen Grenze einen toten Seeadler gefunden. Das Tier war mit einem verbotenen Pestizid vergiftet worden. Nun wird laut Staatsanwaltschaft Krems ein 69-jähriger Jäger beschuldigt, vergiftete Köder ausgelegt zu haben.

Wegen Tierquälerei soll dem Mann aus dem Bezirk Waidhofen an der Thaya demnächst der Prozess gemacht werden, bestätigte Staatsanwältin Susanne Waidecker vom Landesgericht Krems einen „Kurier“-Bericht. Der Jäger soll Giftköder ausgelegt und so artgeschützte Vögel gequält und getötet haben.

Kriminalisten forschten den Mann aus. Bei einer Hausdurchsuchung wurde bei ihm nicht nur das verbotene Nervengift Carbofuran gefunden. In einer Tiefkühltruhe stießen die Ermittler auch auf Kadaver eines Uhus sowie mehrerer Füchse und Marder. In den Tieren wurde Carbofuran nachgewiesen. Sie dürften als Köder für Greifvögel vorgesehen gewesen sein.

WWF begrüßt intensive Ermittlungen

Carbofuran ist ein Pestizid, dessen Verkauf und Anwendung seit 2008 in Österreich verboten ist. Es kann auch für Menschen und Haustiere gefährlich sein. Bei der Naturschutzorganisation WWF begrüßte man, dass das illegale Töten von geschützten Tieren nicht mehr als Kavaliersdelikt gesehen werde. „Durch intensive Ermittlungen wurde der Fall aufgedeckt und kann nun vor Gericht verhandelt werden“, sagte Artenschutzexpertin Christina Wolf-Petre gegenüber noe.ORF.at. Insgesamt dokumentierte die Naturschutzorganisation in ihrer Datenbank in Niederösterreich für das Jahr 2019 50 illegal durch Abschuss oder Gift getötete Wildtiere.