Die Bauern seien trotz ihrer harten Arbeit seit Jahrzehnten im Stich gelassen worden, sagte FPÖ-Landesparteiobmann Udo Landbauer bei einer Pressekonferenz in St. Pölten. Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe in Niederösterreich habe sich nahezu halbiert, von 70.111 (1990) auf 38.054 (2016). Bei den Einkünften verzeichneten die Bauern 2018 ein Minus von zehn Prozent. Landbauer warf der ÖVP Untätigkeit vor: „Diese selbsternannten Bauernvertreter! Man kann sie, glaube ich, mit ruhigem Gewissen auch Bauernverräter nennen. Sie saßen stets an den Schalthebeln der Macht und hatten alle Möglichkeiten, angefangen von den Ministerien über die Finanzen bis hin zu den Kammern, unterstützend einzugreifen. Trotzdem kämpfen heute tausende Landwirte um ihre Existenz".
Schmiedlechner für bessere Produktkennzeichnung
„Die ÖVP hat anstatt die Bauerninteressen zu vertreten, die Interessen der verarbeitenden Industrie und des Handels vertreten“, sagte Peter Schmiedlechner, der als Spitzenkandidat am 1. März ins Rennen geht. „Wir stehen dafür, dass es jemanden gibt, der der ÖVP Paroli bietet, der die Themen und Anliegen der Bauern vorwärts treibt."
Schmiedlechner forderte eine verpflichtende Produktkennzeichnung, damit Konsumenten erkennen können, wo die verarbeiteten Lebensmittel herkommen. Dort, wo Österreich draufstehe, müsse auch Österreich drin sein. Weiters soll die Direktvermarktung gestärkt werden. Insgesamt 30 Kandidaten aus allen Landesvierteln sind auf der Liste der freiheitlichen Bauernschaft vertreten. Sie erreichte bei der Landwirtschaftskammerwahl 2015 8,93 Prozent und damit sechs der 36 Sitze in der Vollversammlung.