„Wie kann, trotz schwieriger Umweltbedingungen und klimatischer Herausforderungen, eine große Zivilisation ernährt werden? Wie kann dies im Einklang mit der Natur geschehen?“ – was sich nach Fragen aus heutigen Debatten anhört, beschäftigte schon die Maya-Kultur.
Dieser Thematik widmet sich das MAMUZ Museum Mistelbach in einer Sonderausstellung, wie „es sie schon seit 25 Jahren in ganz Österreich nicht mehr gab“, so Peter Fritz, Geschäftsführer des MAMUZ. Es werden neuste Forschungserkenntnisse zu Landwirtschaft, Religion, gesellschaftlicher Ordnung der zentralamerikanischen Hochkultur vorgestellt. Auch die politische Beziehungen der Maya-Königtümer und das Leben in Städten, auf dem Land und an den prächtigen Königshöfen werden beleuchtet.
„Durch den Einsatz neuer Technologien und die Entzifferung der Maya-Schrift hat sich unser Verständnis der Maya-Kultur in den letzten Jahren radikal verändert. Jetzt erkennen wir, dass die Maya nicht nur die bedeutendste Zivilisation des Alten Amerika waren, sondern verstehen auch, wie die Menschen lebten, träumten und dachten,“ erklärt Kurator Nikolai Grube.
Von Jadeschmuck bis zu Hieroglyphenübersetzung
Es werden 200 Originalexponate aus Guatemala ausgestellt, wovon ein Großteil noch nie in Europa zu sehen war. Etwa die Hälfte der Objektsammlung wird weltweit erstmals in Mistelbach ausgestellt. Ein besonderes Highlight bildet die umfassende Jade-Sammlung, worunter sich Schmuckstücke befinden, die Aufschluss über die prunkvolle Kleidung der Maya-Herrscher geben. Stelen mit Hieroglypheninschriften erzählen von der Weltauffassung der Maya und werden den Besucherinnen und Besuchern mit Übersetzungen präsentiert.
Ausstellungshinweis
„Maya“, von 21. März bis 22. November, MAMUZ Museum Mistelbach, dienstags bis sonntags von 10.00 bis 17.00 Uhr, an Feiertagen auch montags.
Alle Exponate wurden dem MAMUZ Museum aus der Sammlung des Museo Nacional de Arqueologia y Etnologia (MUNAE), dem Nationalmuseum für Archäologie und Ethnologie von Guatemala, zur Verfügung gestellt.
„Eine Besonderheit der Ausstellung ist, dass die rechtmäßige Herkunft aller Ausstellungstücke gesichert ist. Die Objekte stammen ausnahmslos von legal durchgeführten archäologischen Grabungen in Guatemala", erklärt MAMUZ-Geschäftsführer Peter Fritz. „Wir wollen damit unsere Verantwortung als europäisches Museum ernst nehmen und aus Respekt gegenüber den Maya kein Kulturgut zur Schau stellen, das unrechtmäßig erworben oder angeeignet wurde.“
Zusätzlich zu den Exponaten enthält die Ausstellung Medienstationen, Fotoshows, Artefakte zum Anfassen und Spielstationen für Kinder. Neben wissenschaftlichen Vorträgen werden für Interessierte jeden Altes auch Workshops und Vermittlungsprogramme angeboten. Schüler sollen bei einem Wettbewerb Fragen wie „Welche Auswirkungen hatten die klimatischen Begebenheiten auf das Leben der Maya?“ oder „Wie beeinflusst uns das Klima heute?“ kreativ lösen.