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Alpkhan PhotographyShutterstock.com_THPStockShutterstock.com
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Kultur

MAMUZ Mistelbach ganz im Zeichen der Maya

Im MAMUZ Museum Mistelbach wird ab 21. März eine Maya-Sonderausstellung präsentiert. Die Schau umfasst 200 Originalobjekte aus Guatemala, wovon etwa die Hälfte erstmals weltweit in einer Ausstellung zu sehen sein werden.

„Wie kann, trotz schwieriger Umweltbedingungen und klimatischer Herausforderungen, eine große Zivilisation ernährt werden? Wie kann dies im Einklang mit der Natur geschehen?“ – was sich nach Fragen aus heutigen Debatten anhört, beschäftigte schon die Maya-Kultur.

Dieser Thematik widmet sich das MAMUZ Museum Mistelbach in einer Sonderausstellung, wie „es sie schon seit 25 Jahren in ganz Österreich nicht mehr gab“, so Peter Fritz, Geschäftsführer des MAMUZ. Es werden neuste Forschungserkenntnisse zu Landwirtschaft, Religion, gesellschaftlicher Ordnung der zentralamerikanischen Hochkultur vorgestellt. Auch die politische Beziehungen der Maya-Königtümer und das Leben in Städten, auf dem Land und an den prächtigen Königshöfen werden beleuchtet.

Fotostrecke mit 7 Bildern

Lebensgroße Jademaske, wahrscheinlich aus der sog. Monte Alto-Kultur
La Democracia, Escuintla, Guatemala
Mittlere Vorklassik (800 bis 250 v. Chr.)
Jorge Pérez de Lara Elías
Besonderes Highlight der Ausstellung sind viele Jadeexponate, wie beispielsweise diese lebensgroße Jademaske (800 bis 250 v. Chr.)
Stele aus Kalkstein mit Darstellung des König Jun Tzak To’k‘ in seinem vollen Ornat
Machaquila, Guatemala
Spätklassik (600 bis 900 n. Chr.)
Jorge Pérez de Lara Elías
Auf dieser Stele aus Kalkstein ist der König Jun Tzak To’k‘ in seinem vollen Ornat zu sehen. Machaquila, Guatemala, Spätklassik (600 bis 900 n. Chr.)
Geschnitzte Jadeplakette zeigt, wie ein Maya-Herrscher ausgesehen hätte
Nebaj, Quiché, Guatemala
Spätklassik (600 bis 900 n. Chr.)
Jorge Pérez de Lara Elías
Diese geschnitzte Jadeplakette zeigt, wie ein Maya-Herrscher ausgesehen hätte. Nebaj, Quiché, Guatemala, Spätklassik (600 bis 900 n. Chr.)
Hieroglyphentafel aus Kalkstein
 Aguateca, Guatemala
 Spätklassik (600 bis 900 n. Chr.)
Jorge Pérez de Lara Elías
Eine Kalkstein-Tafel mit Hieroglyphen der Maya. Aguateca, Guatemala Spätklassik (600 bis 900 n. Chr.)
Ohrschmuck aus dunkelgrüner Jade mit Darstellung der obersten Vogelgottheit
Wahrscheinlich aus Río Azul, Guatemala
Spätklassik (600 bis 900 n. Chr.)
Jorge Pérez de Lara Elías
Auf diesem Ohrschmuck aus dunkelgrüner Jade ist eine Darstellung der obersten Vogelgottheit zu sehen. Wahrscheinlich aus Río Azul, Guatemala, Spätklassik (600 bis 900 n. Chr.)
Figürliches Räuchergefäß aus Keramik scheint einen alten Gott darzustellen
 Kaminaljuyu, Guatemala
 Frühklassik (250 bis 600 n. Chr.)
Jorge Pérez de Lara Elías
Dieses figürliche Räuchergefäß aus Keramik könnte einen alten Gott darstellen und stammt aus der Frühklassik (250 bis 600 n. Chr.)
Anthropomorphe Büste mit horizontalem Zapfen aus Basalt Santa Lucía Cotzumalguapa, Escuintla Guatemala Spätklassik (600 bis 900 n. Chr.)
Jorge Pérez de Lara Elías
Auch Exponate aus der Spätklassik (600 bis 900 n. Chr.) – wie diese Büste – werden in Mistelbach zu sehen sein

„Durch den Einsatz neuer Technologien und die Entzifferung der Maya-Schrift hat sich unser Verständnis der Maya-Kultur in den letzten Jahren radikal verändert. Jetzt erkennen wir, dass die Maya nicht nur die bedeutendste Zivilisation des Alten Amerika waren, sondern verstehen auch, wie die Menschen lebten, träumten und dachten,“ erklärt Kurator Nikolai Grube.

Von Jadeschmuck bis zu Hieroglyphenübersetzung

Es werden 200 Originalexponate aus Guatemala ausgestellt, wovon ein Großteil noch nie in Europa zu sehen war. Etwa die Hälfte der Objektsammlung wird weltweit erstmals in Mistelbach ausgestellt. Ein besonderes Highlight bildet die umfassende Jade-Sammlung, worunter sich Schmuckstücke befinden, die Aufschluss über die prunkvolle Kleidung der Maya-Herrscher geben. Stelen mit Hieroglypheninschriften erzählen von der Weltauffassung der Maya und werden den Besucherinnen und Besuchern mit Übersetzungen präsentiert.

Ausstellungshinweis

„Maya“, von 21. März bis 22. November, MAMUZ Museum Mistelbach, dienstags bis sonntags von 10.00 bis 17.00 Uhr, an Feiertagen auch montags.

Alle Exponate wurden dem MAMUZ Museum aus der Sammlung des Museo Nacional de Arqueologia y Etnologia (MUNAE), dem Nationalmuseum für Archäologie und Ethnologie von Guatemala, zur Verfügung gestellt.

„Eine Besonderheit der Ausstellung ist, dass die rechtmäßige Herkunft aller Ausstellungstücke gesichert ist. Die Objekte stammen ausnahmslos von legal durchgeführten archäologischen Grabungen in Guatemala", erklärt MAMUZ-Geschäftsführer Peter Fritz. „Wir wollen damit unsere Verantwortung als europäisches Museum ernst nehmen und aus Respekt gegenüber den Maya kein Kulturgut zur Schau stellen, das unrechtmäßig erworben oder angeeignet wurde.“

Zusätzlich zu den Exponaten enthält die Ausstellung Medienstationen, Fotoshows, Artefakte zum Anfassen und Spielstationen für Kinder. Neben wissenschaftlichen Vorträgen werden für Interessierte jeden Altes auch Workshops und Vermittlungsprogramme angeboten. Schüler sollen bei einem Wettbewerb Fragen wie „Welche Auswirkungen hatten die klimatischen Begebenheiten auf das Leben der Maya?“ oder „Wie beeinflusst uns das Klima heute?“ kreativ lösen.