Anbaufläche
Sebastian Laner
NLK Filzwieser
Landwirtschaft

Land fördert Bauern mit „Bauernhofpaket“

Das Land Niederösterreich will die Bauern im heurigen Jahr zusätzlich mit zwei Millionen Euro unterstützen. Das am Dienstag in St. Pölten präsentierte sogenannte Bauernhofpaket umfasst sieben Maßnahmen – von Weidelandförderungen bis hin zu Imagemaßnahmen wie einer Offensive für die Schulmilch.

Der größte Teil der zusätzlichen Fördermaßnahmen, nämlich eine Million Euro, soll in die Wiederaufforstung fließen. Denn die Borkenkäfer haben den Wäldern zugesetzt. In den vergangenen zwei Jahren waren etwa 20.000 Hektar Wald – etwa die Hälfte der Fläche Wiens – betroffen. Mit einer Million Euro soll nun die Wiederaufforstung unterstützt werden. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP): „Wir wollen die Bauern unterstützen, vor allem wollen wir aber das Tempo erhöhen. Je schneller die Aufforstung durchgeführt wird, desto besser für den Baumbestand.“

Außerdem soll es 200 Euro pro Betrieb geben, wenn die Bauern modernste GPS-Technik nutzen wollen, um effizienter anzubauen, zu düngen und zu ernten. Mehrere hundert Euro pro Jahr kosten die Linzenzgebühren für diese Technologie. „Es geht uns darum, dass nicht nur die großen Betriebe, die sich betriebswirtschaftlich etwas leichter tun, diese neuen Technologien nützen, sondern dass wir auch unseren kleinstrukturierten Betrieben ermöglichen, mit der modernsten Technologie ressourcenschonend Landwirtschaft zu betreiben“, sagt Johannes Schmuckenschlager, Präsident der Landwirtschaftskammer Niederösterreich.

Mikl Leitner präsentiert Bauernhofpaket
NLK Filzwieser
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (M.), Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (l.) und Landwirtschaftskammerpräsident Johannes Schmuckenschlager (r.) präsentierten das Bauernhofpaket

Außerdem soll die Weidelandförderung ausgeweitet und aufgestockt werden. Das ist vor allem für Bio-Betriebe wichtig, die neue Weiden anlegen müssen, weil die EU-Vorgaben mit dem heurigen Jahr verschärft wurden. Ein neues Kompetenzzentrum für Bewässerung soll außerdem Projekte zur Wasserversorgung der Felder entwickeln. Denn die Trockenheit hat zuletzt viele Bauern gefordert.

Image der bäuerlichen Produkte soll verbessert werden

Aber nicht nur mit Förderungen soll die Landwirtschaft unterstützt werden, sondern auch das Image der bäuerlichen Betriebe und ihrer Produkte soll gestärkt werden. Etwa mit einer Offensive für die Schulmilchaktion, mit der derzeit 60.000 Kinder in 1.400 Schulen und Kindergärten versorgt werden. Großküchen, etwa in Landesschulen oder Landeskrankenhäusern, verwenden schon jetzt vor allem regionale Lebensmittel.

Das Land will mit dem Bund verhandeln, dass das auch für Bundesschulen gilt. Beim Bau von Landesgebäuden – etwa Schulen, Kindergärten oder Museen – will das Land verstärkt auf den Baustoff Holz setzen. Außerdem sollen die letzten 15 Landesgebäude, die noch mit Öl beheizt werden, bis 2025 auf Biomasse umgerüstet werden.

Pernkopf fordert faire Produktionsbedingungen

Der Klimawandel sei in der Landwirtschaft angekommen, das Bauernhofpaket unterstütze bei dieser Herausforderung, betonte der für die Landwirtschaft zuständige Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP). Mit Blick auf die laufenden EU-Budgetverhandlungen forderte er faire Produktionsbedingungen für die Bäuerinnen und Bauern: „Die Ansprüche an die Bauern steigen ständig, es gibt höhere Umweltauflagen, wir haben es mit dem Klimawandel zu tun. Dann gleichzeitig dafür weniger Geld zu bekommen, das wird nicht funktionieren.“ Pernkopf sieht in der heimischen Landwirtschaft ein Vorbild für ganz Europa – das habe auch der neue EU-Agrar-Kommissar vor dem Europäischen Parlament bereits betont, so Pernkopf.