Gleichzeitig mit dem 1-2-3-Ticket, das die türkis-grüne Regierung auflegen will, müsse das Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln „massiv ausgebaut“ werden, forderte der Landesparteivorsitzende der SPÖ Niederösterreich, Franz Schnabl, am Mittwochvormittag bei einer Pressekonferenz in St. Pölten.

Die Zahl der Park&Ride-Plätze müsse zumindest verdoppelt werden, sagte der Landeshauptfrau-Stellvertreter: „Wir haben im Bereich der Bahnhöfe und Busknoten zirka 40.000 Pkw-Stellplätze. Wir haben in Niederösterreich aber 260.000 Pendlerinnen und Pendler. Das geht sich nicht einmal aus, wenn jedes Auto vollbesetzt – mit fünf Mann einschließlich Lenker – zum Verkehrsknoten fährt.“
„Nicht Schicksal, sondern Fehlentscheidungen“
Dass sich die ÖBB 2010 von sechs Nebenbahnen getrennt haben, etwa von der Donau-Ufer-Bahn, der Waldviertelbahn oder der Ybbstalbahn, sei „kein Schicksal, sondern schlicht und ergreifend eine politische Fehlentscheidung“ gewesen, so Schnabl: „Wir brauchen ein breites Angebot an Bus und Bahn. Wir brauchen eine Elektrifizierung der Nebenbahnen.“ Denn entscheidend sei für viele Menschen die Fahrtzeit.
Darüber hinaus forderte der SPÖ-Vorsitzende ein Pendlerpauschale, das sich an der tatsächlichen Strecke orientiert, die auf dem Weg zum Arbeitsplatz zurückgelegt wird. „Wie schon der Klubobmann der SPÖ im Burgenland sprechen auch wir uns gegen ein ökologisiertes Pendlerpauschale aus.“
Bessere Nord-Süd-Achse gefordert
Dass „hier etwas falsch läuft“, sagte auch der Langenloiser Gemeinderat Christian Schuh (SPÖ) im Hinblick auf die Einstellung der Nebenbahnen. Während beispielsweise die Wachaubahn von Krems bis Emmersdorf für touristische Zwecke am Leben erhalten werde, stehe sie dem Berufsverkehr nicht zur Verfügung. Schuh forderte eine bessere Nord-Süd-Achse auf der Schiene.