Landzinshaus Mitterndorf an der Fischa
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Wirtschaft

„Matador für Große“: Landzinshaus eröffnet

In Mitterndorf an der Fischa (Bezirk Baden) ist das erste Landzinshaus Österreichs eröffnet worden. 100 weitere Häuser dieser Art sollen in den kommenden Jahren gebaut werden. Die Häuser werden mittels Baukasten-Systems errichtet und sollen leistbaren Wohnraum bieten.

Eine Fassade aus Holz, große Fensterflächen, ein flaches Dach – von außen wirkt das Landzinshaus in Mitterndorf an der Fischa wie ein ganz normaler, moderner Bau. Hinter dem Haus steckt aber eine ganz spezielle Bauweise, die das Wohnen günstiger macht, sagt Unternehmer Hans Peter Haselsteiner, Mehrheitseigentümer der „LZH Landzinshaus GmbH“.

Bauweise funktioniert wie „Matador für Große“

„Es ist ein Standardprodukt, ähnlich wie ein Auto. Es ist industriell gefertigt, wie Matador für Große quasi“, erklärt Haselsteiner. „Wir haben nur einige hundert Bauteile. Sie können das Haus abbauen und wo anders wieder aufbauen, Sie können etwas zubauen, Sie können einen Stock daraufsetzen. Es ist sehr flexibel und kann mit der Familie mitwachsen.“ Das Landzinshaus soll eine Ergänzung zum sozialen Wohnbau sein. Etwa acht Euro pro Quadratmeter zahlen die Mieterinnen und Mieter.

Erfunden wurde diese modulare Holzbauweise von Architekt Lukas Lang und Hans Christoph Prutscher, die die „Lukas Lang Architecture Technologies GmbH“ gründeten. Haselsteiner stieg 2008 als Mehrheitseigentümer in die neu gegründete Firma ein.

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Mehr als 100 Landzinshäuser geplant

In den kommenden Jahren sollen mehr als 100 Landzinshäuser in Österreich entstehen. 15 weitere Standorte in Niederösterreich sind bereits in Umsetzung, etwa in Pixendorf (Bezirk Tulln), Wieselburg (Bezirk Scheibbs), Hollabrunn, Traismauer (Bezirk St. Pölten), St. Pölten und Melk. Es geht vor allem darum, in Zuzugsgemeinden und in den Speckgürteln rund um die großen Städte leistbaren Wohnraum zu schaffen.

Nach Angaben des Unternehmens brauche ein Landzinshaus wenig Grund. Auf einem Einfamilienhaus-Grundstück könnten künftig – je nach genehmigter Bauklasse – vier oder zehn Familien leben. Platz, der aufgrund des stetig steigenden Zuzugs in Niederösterreich, auch gebraucht werde, heißt es vom Land. „Da ist Landzinshaus ein ganz wichtiger Partner, weil hier vor allem Ökologie und flexibles Wohnen in den Mittelpunkt gestellt werden“, so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP). „Es ist eine Wohnform, die den verschiedensten Bedürfnissen gerecht wird – von der Kleinfamilie über die Großfamilie bis hin zum Singlehaushalt.“