SEK-Beamte sind in der Nähe eines Tatorts im Einsatz.
APA/dpa/Boris Roessler
APA/dpa/Boris Roessler
Chronik

Hanau-Schütze suchte Hilfe in Ternitz

Der mutmaßliche Täter von Hanau, der in der Nacht auf Donnerstag zehn Menschen und sich selbst erschossen haben soll, hatte offenbar Mail-Kontakt mit einem Intuitionstrainer aus Ternitz (Bezirk Neunkirchen). Dieser wird im 24-seitigen Manifest des Deutschen erwähnt.

In dem Manifest schrieb der Deutsche über einen österreichischen Staatsbürger, der ihm empfohlen wurde, nachdem er sich selbst „in den Fängen einer Geheimorganisation“ gesehen hatte. Der Mann aus Ternitz bestätigte den Mail-Austausch am Donnerstag den „Niederösterreichischen Nachrichten“.

Auf Seite 17 des Manifests schrieb demnach der Deutsche von mehreren Versuchen, Anzeige wegen illegaler Überwachung zu erstatten. In der Zeit nach dem Jänner 2002 habe er festgestellt, „dass ich bereits mein ganzes Leben in den Fängen einer Geheimorganisation war“. 2019 habe er sich an verschiedene Privatermittler gewendet und Anzeigen bei der Staatsanwaltschaft Hanau sowie beim Generalbundesanwalt in Karlsruhe eingebracht.

Privatermittler empfahl Parapsychologisches Institut

„Das bestmögliche Ergebnis war, dass ein Privatermittler“ ihm ein Parapsychologisches-Institut in Österreich empfahl, an dass er sich wenden solle. „Doch dieser Herr … schrieb mir ein paar Wochen später, dass er mir nicht weiterhelfen könne“, hielt der 43-Jährige fest.

„Ich bin nur froh, dass ich mich nicht näher auf die wirren Dinge und den Mann eingelassen habe“, sagte der Niederösterreicher, der in dem Manifest namentlich genannt wird, den „NÖN“. Er habe dem Deutschen klar gemacht, dass er ihm nicht helfen könne. „Ich habe in seiner ersten Mail gleich erkannt, dass er nicht alle Tassen im Schrank hat und ihm gar nicht zurückgeschrieben. Allerdings hat er keine Ruhe gegeben und nicht locker gelassen“, betonte der Mann. Der letzte Mail-Kontakt stamme vom 6. Jänner. Insgesamt habe er vier Mails von dem Deutschen erhalten und zwei Mal geantwortet, so der Ternitzer gegenüber noe.ORF.at.