Sechs Spiele, sechs Niederlagen: Die Admira hat die jüngsten Duelle mit Sturm Graz in der Fußball-Bundesliga in keiner guten Erinnerung. Seit dem 2:1 in Maria Enzersdorf am 16. September 2017 gab es keinen Punktegewinn mehr im direkten Duell. Im Herbst hatte Sturm beim 4:1-Sieg keine Mühe. Das nächste Spiel steht nun heute Samstag (17.00 Uhr) an.
Aufholjagd im Derby gab Selbstvertrauen
Allerdings haben die Admiraner Sturm voraus, dass sie 2020 durch das 2:2 in St. Pölten (nach 0:2-Rückstand) bereits angeschrieben haben. „Das erste Spiel hat uns sicher weitergeholfen. Es herrscht immer eine Ungewissheit, wie man in die Liga startet. Wir nehmen die positiven Sachen mit, sind körperlich in der Lage, 90 Minuten Fußball zu gehen“, erläuterte Admira-Coach Klaus Schmidt.
Der drei Zähler vor Schlusslicht WSG Tirol liegende Tabellenelfte nahm zum vierten Mal in den jüngsten fünf Runden Zählbares mit. Auf der anderen Seite wurde nur eines der jüngsten acht Spiele gewonnen. „Wir wollen alles mitnehmen, was wir kriegen und werden hart dafür arbeiten“, sagte der 52-jährige Steirer.
Bakis als Südstädter Erfolgsgarant
Dass man nicht Letzter ist, hat man vor allem Stürmer Sinan Bakis zu verdanken, der elf der bisher 19 Saisontore erzielte. Bakis harmoniert laut Coach Schmidt sehr gut mit Kolja Pusch, der nach einer Sperre wieder mit an Bord ist und für die nötige Kreativität im Mittelfeld sorgen soll.
Sturm hofft nach einem verpatzten Start mit dem Out gegen den LASK im ÖFB-Cup-Viertelfinale (0:2) sowie dem Heim-1:2 gegen Mattersburg auf einen Befreiungsschlag. „Wir haben gefühlt eine halbe Ewigkeit nicht mehr gewonnen und wollen das endlich wieder schaffen“, sagte Trainer Nestor El Maestro. Sein Team ist vier Pflichtspiele sieglos und ging dabei dreimal als Verlierer vom Platz.
In der ungewohnten Rolle des Gejagten empfängt der LASK am Sonntag (14.30 Uhr) St. Pölten. Im Fernkampf um den Titel verteidigen die Linzer drei Tage nach dem 1:1 in der Europa League bei Alkmaar einen Punkt Vorsprung auf Salzburg. „Uns erwartet am Sonntag ein kompakt stehender Gegner“, sagte LASK-Coach Valerien Ismael.
St. Pöltens Trainer Alexander Schmidt verfolgte die Europacup-Partie des Tabellenführers als interessierter TV-Zuschauer. Von der Doppelbelastung der Linzer dürfe man sich nicht zu viel erhoffen. „Sie haben gute Leute draußen, können schon rotieren“, so Schmidt.
St. Pölten fordert „Mannschaft der Stunde“
Auch die neue Rolle des Gejagten werde die Oberösterreicher nicht negativ beeinflussen. „Ich glaube nicht, dass das für den LASK was ausmacht. Sie sind sehr stabil und können mit Drucksituationen anscheinend sehr gut umgehen. Der LASK ist meiner Meinung nach die Mannschaft der Stunde, ist athletisch und fußballerisch sehr gut, hat einen klaren Plan.“
Sein eigenes Team trauerte zuletzt beim 2:2 gegen die Admira einem Sieg nach. „Wir haben das gut weggesteckt“, betonte Schmidt. Eine Steigerung muss für Zählbares sicher her. „Wir brauchen eine höhere Intensität, müssen aggressiver in den Zweikämpfen sein und dürfen den Ball, wenn wir ihn gewinnen, nicht wieder so schnell verlieren.“