Politik

SPÖ-Bauern wollen Wiedereinzug schaffen

Die SPÖ-Bauern haben am Freitag ihr Programm für die Landwirtschaftskammerwahlen am 1. März präsentiert. Oberstes Ziel ist es, wieder in die Landeskammer einzuziehen, betonte Spitzenkandidat Ernst Wagendristel. Vor fünf Jahren hatten die SPÖ-Bauern den Einzug knapp verpasst.

Österreichweit würden täglich neun landwirtschaftliche Betriebe zusperren. Die SPÖ-Bauern setzen sich daher vor allem für die regionale Landwirtschaft ein. Neben einem Verbot des Unkrautvernichters Glyphosat fordert der Spitzenkandidat der SPÖ-Bauern, Ernst Wagendristel, etwa neue Kriterien bei der Agrarförderung.

Förderung auch nach ökologischen Kriterien

Derzeit werden EU-Förderungen für landwirtschaftliche Betriebe nach einem Flächenschlüssel vergeben. Je größer der Betrieb ist, desto mehr Förderung gibt es. Nach Ansicht der SPÖ-Bauern sollte die Höhe der Subventionen künftig auch an ökologische und soziale Kriterien gekoppelt sein. „Damit man eine klein- und mittelständische Landwirtschaft auch in Zukunft betreiben kann, stellen wir uns vor, dass die ersten 20 Hektar einen höheren Förderungssatz bekommen“, so Wagendristel. „Natürlich muss nicht nur die Fläche unter Betracht gezogen werden, sondern auch die Arbeit und die Regionalität.“

SPÖ-Bauern
ORF/Thomas Koppensteiner
Josef Etzenberger (Bundesvorsitzender der SPÖ-Bauern), Michael Fertl (Spitzenkandidat im Bezirk Krems), Ernst Wagendristel (Spitzenkandidat der SPÖ-Bauern in Niederösterreich), Günther Sidl (EU-Abgeordneter), Robert Karner (Geschäftsführer Firma Karner Düngeproduktion) (v.l.)

Die Landwirtschaft brauche darüber hinaus „planbare Werkzeuge“, so der Spitzenkandidat der SPÖ-Bauern. Als Beispiele nannte er den Pflanzenschutz, den Absatzmarkt, die Produktkennzeichnung und eine Förderung von regionalem Wald. „Die Wiederaufforstung und der Pflegeaufwand für einen regionalen Wald, der oft auch Schutzwald ist, gehört vergütet“, so Wagendristel.

Hürde für Einzug liegt bei vier Prozent

„Weit über 100 Kandidaten“ würden in Niederösterreich am 1. März für die SPÖ-Bauern antreten, so deren Spitzenkandidat, der Nebenerwerbsbauer in Schrattenberg (Bezirk Mistelbach) ist. Als oberstes Wahlziel wurde der Wiedereinzug in die Landeslandwirtschaftskammer genannt. Man wolle „starkes Sprachrohr“ für die Bauern sein und Themen einbringen können. Bei der Wahl am 1. März liegt die Hürde für den Einzug in die Landeskammer bei vier Prozent, nachdem diese vom Landtag gesenkt wurde. Vor fünf Jahren waren es noch fünf Prozent.

Bei der Wahl vor fünf Jahren entfielen 83,7 Prozent auf den NÖ Bauernbund (ÖVP), die Freiheitlichen erreichten 8,9 Prozent, die SPÖ-Bauern schafften den Einzug mit 4,8 Prozent nicht und auch die Grünen Bauern waren zuletzt mit 2,5 Prozent nicht in der Kammer vertreten. Der Bauernbund erhielt somit 30 Mandate, auf die Freiheitlichen Bauern entfielen sechs Sitze in der Landwirtschaftskammer.