Mehrere Masten waren laut Stefan Zach, Sprecher des Energieversorgers EVN, gebrochen. Zudem waren Bäume in Leitungen gestürzt. Die meisten Ausfälle gab es in den Bezirken Neunkirchen und Lilienfeld. Am Montagvormittag stand in etwa 400 Haushalten weiter keine Elektrizität zur Verfügung. Die Ausfälle in der Nacht seien zum Großteil kurzfristiger Natur gewesen, betonte Zach. Im Einsatz standen 250 Monteure von Netz Niederösterreich.
In den frühen Abendstunden hatte die Einsatzserie für die Feuerwehren in vielen Teilen Niederösterreichs begonnen, „vor allem im Süden des Landes“, sagte Feuerwehrsprecher Franz Resperger. Er sprach von einer „sehr kräfteraubenden Nacht“. Insgesamt waren etwa 600 Feuerwehrleute im Einsatz. Der Wind erreichte in der Nacht in Niederösterreich Geschwindigkeiten von bis zu 180 Kilometern pro Stunde. Dieser Wert wurde am Semmering gemessen.
Zahlreiche Straßensperren
Besonders betroffen war der Bezirk Baden, wo bis zu den Morgenstunden alleine 128 Einsätze verzeichnet wurden. 34 Feuerwehren waren in dem Bezirk aktiv. „Die Hauptkonzentration galt vor allem der Beseitigung von umgestürzten Bäumen, die viele Fahrbahnen blockierten. Es wurden Plakatwände aus den Verankerungen gerissen und es wurden Dachziegel von Wohnhäusern geweht“, sagte Resperger.
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In Ebreichsdorf riss der Sturm etwa ein Blechdach von einem Mehrparteienhaus und schleuderte es auf einen Parkplatz. Herabfallende Dachziegel sorgten anderswo für Schäden, unter anderem an parkenden Autos. Gegen 1.30 Uhr Früh setzten laut dem Feuerwehrsprecher außerdem starke Regenschauer ein, die die Arbeiten weiter erschwerten.
Im Bezirk Wiener Neustadt blockierten umgestürzte Bäume laut Feuerwehr unter anderem die B54 und die Auffahrt von der B17 auf die Südautobahn (A2). Immer wieder kam es aufgrund des Sturms zu Straßensperren. Zusätzlich sicherten die Einsatzkräfte Dächer und Zäune ab, um eine weitere Gefährdung zu verhindern.
Intensive Tage im Bezirk Neunkirchen
Dutzende Einsätze gab es auch im Bezirk Neunkirchen, wo aufgrund des Großbrandes in Hirschwang bereits seit der Nacht auf Sonntag zahlreiche Feuerwehrleute im Dauereinsatz standen. Besonders viele sturmbedingte Schäden gab es in den Bereichen Gloggnitz, Ternitz und Neunkirchen. Auch hier kam es aufgrund von umgestürzten Bäumen zu mehreren Straßensperren. Ein Mopedauto wurde am Parkplatz des Schlosses Gloggnitz umgeweht.
Betroffen vom Sturmtief war auch das Waldviertel. In Waidhofen a. d. Thaya rissen nach Angaben der örtlichen Feuerwehr Windböen einen Teil des Blechdachs eines Einfamilienhauses aus der Verankerung, wodurch ein Rauchfang umstürzte. Das lose Blech wurde in mühevoller Kleinarbeit wieder auf der Unterkonstruktion befestigt. Im Bezirk Zwettl mussten mehrere Bäume von Fahrbahnen beseitigt werden.
Im Lauf der Nacht ließ der Sturm schließlich nach, die Lage entspannte sich in den frühen Morgenstunden in ganz Niederösterreich langsam wieder. „Wir gehen aber davon aus, dass die Beseitigung der Schäden bis in die frühen Vormittagsstunden andauern wird“, sagte Feuerwehrsprecher Franz Resperger.