200 Traktoren blockierten laut Angaben der Veranstalter in einer langen Schlange das SPAR-Zentrallager in St. Pölten für zwei Stunden. Sie rollten durch ein Spalier an Transparenten, auf denen Botschaften zu lesen waren wie „Regionalität hat ihren Preis“. Die Bäuerinnen und Bauern kritisieren, dass die Handelskette ihre Erzeugerpreise drücke, deshalb seien sie auf die Straße gegangen, denn es gehe um ihre Existenz. Immer wieder ist zu hören, dass man sich ungerecht behandelt fühle, etwa wenn ein Liter Milch im Regal deutlich billiger angeboten werde als ein Liter Mineralwasser, so einer der Teilnehmer an der Demonstration.
Österreichs Bauernbundobmann Georg Strasser spricht wörtlich von „Aktionitis“ und fordert mehr Wertschätzung für die Erzeugnisse heimischer Bauern: „Das Verschleudern von Lebensmitteln entwertet diese Lebensmittel nicht nur wirtschaftlich, sondern auch emotional. Deshalb wollen wir einen Österreich-Bonus, weil wir die besten Lebensmittel der Welt haben.“
Forderungskatalog an SPAR
An SPAR-Niederösterreich-Geschäftsführer Alois Huber übergibt er einen Forderungskatalog, den dieser aber nicht ganz nachvollziehen kann, sagte Huber, am Beispiel der Milch, wo zurzeit die Verhandlungen mit den Molkereien laufen: „Wir beziehen derzeit nur neun Prozent der österreichischen Milch in Form von Frischmilch, Käse oder Butter. 60 Prozent der Milch aber geht – ebenfalls zum Teil in Form von Käse oder Butter – ins Ausland. Im Ausland aber kann man diese Preise wie hier gar nicht lukrieren, also gibt es den Österreich-Bonus ja schon, den auch die Konsumenten zahlen.“
Huber verwies auf laufende Verhandlungen und eine grundsätzlich gute Basis mit der Bauernschaft, auf die er auch weiterhin hoffe, so Huber. Demonstrationen wie diese gebe es immer wieder, sagte er, und verwies auf die Landwirtschaftskammerwahl am Sonntag.