Gymnasium Hollabrunn
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Gesundheit

Coronavirus: Hollabrunner Schüler infiziert

Ein Wiener Jugendlicher, der Schüler am Erzbischöflichen Gymnasium Hollabrunn ist, ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das wurde am Freitag bekannt. 23 Schülerinnen und Schüler sowie vier Lehrkräfte müssen in Quarantäne.

Bei dem Buben handelt es sich um den Sohn jenes Wiener Paares, das bereits am Donnerstag positiv getestet wurde. Das Ergebnis des 15-Jährigen liegt seit Freitagnachmittag vor – mehr dazu in Coronavirus bei Schüler nachgewiesen (wien.ORF.at; 28.2.2020). Weil der Bub ein Gymnasium in Hollabrunn besucht, fand am Freitagnachmittag eine kurzfristig anberaumte Lagebesprechung mit Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP), Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ), Landessanitätsdirektorin Irmgard Lechner und Niederösterreichs Bildungsdirektor Johann Heuras statt.

Schüler und Lehrkräfte müssen in häusliche Quarantäne

„Wir haben vonseiten der Sicherheitsdirektion alle Vorkehrungen getroffen“, betonte Königsberger-Ludwig gegenüber noe.ORF.at. „Es sind im Moment 23 Schülerinnen und Schüler und vier Lehrkräfte betroffen. Diese werden in den nächsten Stunden die Bescheide zugestellt bekommen, dass sie in die häusliche Absonderung gehen müssen“, so die Landesrätin am späten Freitagnachmittag. Konkret bedeutet das, dass diese unter häusliche Quarantäne gestellt werden. Die „Absonderung“ werde laut Königsberger-Ludwig bis 11. März andauern.

Bei den Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrkräften handle es sich um alle Personen, die mit dem betroffenen Buben am 25. Februar Kontakt hatten. An diesem Tag seien bei ihm die ersten Symptome aufgetreten, hieß es, danach habe er nicht mehr die Schule besucht. Königsberger-Ludwig betonte gegenüber noe.ORF.at aber auch, dass derzeit alle Personen, die Kontakt hatten, gesund seien: „Es gibt keinen Klassenkameraden, der Symptome aufweist.“ Aus fachlicher Sicht sei es außerdem nicht notwendig, dass sich auch die anderen Schülerinnen und Schüler testen lassen. Der Schulbetrieb könne am Montag normal weitergeführt werden.

Landesamtsdirektor Werner Trock, Bildungsdirektor Johann Heuras, LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig, Sanitätsdirektorin Irmgard Lechner, Vorstand NÖ Landesgesundheitsagentur Helmut Krenn.
NLK/Filzwieser
Aktuelle Lagebesprechung am Freitagnachmittag: Landesamtsdirektor Werner Trock, Bildungsdirektor Johann Heuras, Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf, Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig, Sanitätsdirektorin Irmgard Lechner und der Vorstand der Landesgesundheitsagentur Helmut Krenn (v. l.)

Pernkopf: „Sanitätsstab tagt permanent“

In den Niederösterreichischen Landeskliniken sei man auf etwaige Fälle gut vorbereitet, betonte Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf nach der Lagebesprechung. „Der Sanitätsstab tagt permanent. Alle Expertinnen und Experten sind angewiesen, ständig erreichbar zu sein“, so Pernkopf.

Auch vonseiten des Managements der Landesgesundheitsagentur sei man gut vorbereitet, so Pernkopf. „Hier werden alle Maßnahmen in die Wege geleitet.“ Am Freitagnachmittag hatte die Landeskliniken-Holding mitgeteilt, dass das Klinikum Melk als allfälliger Schwerpunkt-Standort für Corona-Infektionen ausgewählt worden war – mehr dazu in CoV: Melk soll Zentrum für Erkrankte werden (noe.ORF.at; 28.2.2020).

Betroffene Familie im Kaiser-Franz-Josef-Spital

Die gesamte Familie des Buben, der positiv getestet wurde, befindet sich derzeit im Kaiser-Franz-Josef-Spital in Wien. Die Eltern der Kinder hatten sich zunächst in der Wohnung aufgehalten und waren am Donnerstag ins Krankenhaus gebracht worden. Sie leiden unter einer leichten Lungenentzündung und wurden stationär aufgenommen. Da eine Infektion der Kinder ebenfalls vermutet wurde, sind auch diese seit Donnerstag im Krankenhaus. Das Testergebnis der Tochter ist negativ. Der Vater war in einer betroffenen Region in Italien auf Urlaub.