Verkehr

Einzigartige Maschine saniert Wachaubahn

Von Montag bis Mittwoch sind die letzten noch nicht sanierten Kilometer der Wachaubahn erneuert worden, der Abschnitt von Grimsing bis Emmersdorf an der Donau (beide Bezirk Melk). Zum Einsatz kam erstmals die größte und neueste Gleisbaumaschine Europas.

Die „RUS 1000 S“ ist nicht zu übersehen. Die gelbe Maschine ist 170 Meter lang, wiegt 800 Tonnen und wird von drei 1.000-PS-Motoren betrieben. Der gesamte Bauzug ist sogar 800 Meter lang. „Das ist eine Maschine, wo in einem Atemzug Schienen, Schwellen und auch der Schotter ausgewechselt werden können“, erklärt Peter Gal, Vorstand des Bahnbaus der Firma Swietelsky. Die Maschine „frisst“ quasi die alten Materialien und fügt die neuen Bauteile, die auf der Maschine mitgeführt werden, wieder ein.

1,8 Kilometer in 36 Stunden erneuert

Bei der Sanierung der Wachaubahn kam die Gleisbaumaschine europaweit erstmals zum Einsatz. Die 1,8 Kilometer lange Strecke von Grimsing bis Emmersdorf an der Donau wurde in 36 Stunden saniert, heißt es von den Niederösterreich Bahnen. Im Optimalfall soll die „RUS 1000 S“ künftig 2.000 Meter Gleis pro Tag erneuern können, so Gal.

Gleisbaumaschine saniert Wachaubahn
ORF / Seiser
Drei Tage war die größte Gleisbaumaschine Europas in der Wachau im Einsatz

Seit der Übernahme der Wachaubahn durch das Land Niederösterreich vor etwa zehn Jahren wurde die Strecke sukzessive saniert, nun war der letzte Abschnitt an der Reihe. „Die Oberbaumaterialen sind hier am Ende ihrer Lebensdauer angelangt“, so NÖVOG-Geschäftsführerin Barbara Komarek, „manche Schwellen stammen aus dem Jahr 1951.“

Zwölf Millionen Euro jährlich für Schieneninfrastruktur

Nach Angaben von Verkehrslandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) wurden 700.000 Euro in die Sanierungsarbeiten investiert. Zwölf Millionen Euro würden die Niederösterreich Bahnen jährlich für die Schieneninfrastruktur im Land aufwenden.

Investitonen, die notwendig sind und sich auch bei einer Bahn, die nicht das ganze Jahr über fährt, rentieren würden, wird betont. „Es ist ein touristisches Leuchtturmprojekt in Niederösterreich“, so Schleritzko. „Wir konnten damit ja auch die Besucherzahlen massiv steigern. Im Jahr 2018 waren es 30.000 Menschen, die diese Bahn genutzt haben, im Jahr 2019 waren es schon 38.000 Menschen, also eine Steigerung von mehr als 25 Prozent.“

Von den Sanierungsarbeiten soll nicht nur die Wachaubahn profitieren, sondern auch die Gleisbaumaschine selbst. Nach ihrem Einsatz in Niederösterreich soll sie durch die gesammelten Erfahrungen weiter entwickelt und optimiert werden. Bald soll die „RUS 1000 S“ nach Angaben des Unternehmens in ganz Europa im Einsatz sein.