Blick auf Solarmodule
dpa-Zentralbild/Hendrik Schmidt
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Umwelt

Land will Strom aus PV verzehnfachen

Niederösterreich will künftig noch mehr auf Fotovoltaik (PV) setzen und den Strom aus Fotovoltaik-Anlagen bis 2030 verzehnfachen, hieß es am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in St. Pölten. Dazu wurde ein Leitfaden für Gemeinden vorgestellt.

Die Teilnahme an diesem Ziel stehe jeder Gemeinde offen: „Ich glaube nicht, dass jemand nicht mitmachen will, wir werden das locker schaffen“, sagte Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) am Donnerstag. „2019 wurden weltweit rund 100 Gigawatt an PV-Leistung installiert“, so Pernkopf. Das entspreche der Leistung von 100 Atomreaktoren. „In Niederösterreich gibt es derzeit rund 40.000 Anlagen“, erläuterte der Politiker. Nach Angaben des Landes wurden 2019 in Niederösterreich PV-Anlagen mit einer Leistung von etwa 325 Megawatt installiert.

Um den Ausbau zu unterstützen, stellte Pernkopf einen Widmungsleitfaden für die Errichtung von PV-Anlagen für Gemeinden vor. „Wir wollen das nicht zentral festlegen, sondern den jeweiligen Bürgermeistern überlassen“, sagte er. Zudem soll sichergestellt werden, dass PV nur auf versiegelten Böden oder Flächen installiert wird, die für die Landwirtschaft und den Umweltschutz uninteressant sind. „Die niedrige Bodenqualität muss nachgewiesen werden“, so der ÖVP-Politiker. Dort könne man zusätzlich auch Biotope für Blumen und Insekten einrichten. Ein solches Biotop erspare Pflegeaufwand und damit Geld und sei gut für die Artenvielfalt.

Photovoltaik-Anlagen
APA/MARTIN AUERNHEIMER
Knoll und Pernkopf anlässlich einer Pressekonferenz zur „Strategie zum Ausbau der PV-Anlagen in Niederösterreich“ (v.l.)

Dächer öffentlicher Gebäude sollen geprüft werden

Ziel ist es laut Thomas Knoll, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Landschaftsarchitektur (ÖGLA), die „Multifunktionalität der Landschaft sicherzustellen“. „Wir wollen eine Balance zwischen der PV-Energieerzeugung und dem Schutz der Landschaft erreichen“, sagte er. Damit soll auch „unnötigen Konflikten“ vorgebeugt werden.

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) habe laut Pernkopf den Auftrag gegeben, die Eignung aller öffentlichen Gebäude für PV-Anlagen auf dem Dach zu prüfen. Viele derartige Objekte seien bereits bestückt, in den kommenden vier bis fünf Jahren soll das Projekt abgeschlossen sein.