Arbeitsgespräch zwischen Danninger, Eichtinger und Sozialpartnern
NLK Filzwieser
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Wirtschaft

CoV: Millionenhilfe für betroffene Betriebe

Wegen Umsatzrückgängen oder dem Ausfall von Personal könnte das Coronavirus vor allem für kleine und mittlere Betriebe wirtschaftliche Folgen haben. Speziell für diese hat das Land Niederösterreich ein 20 Millionen Euro schweres Maßnahmenpaket geschnürt.

Laut AMS Niederösterreich waren bereits in der Vorwoche exakt 1.257 Personen in elf Betrieben in Niederösterreich in Kurzarbeit. Im Bereich der Industrie seien die Auswirkungen des Coronavirus vor allem in den Betrieben zu spüren, die auf Zulieferungen aus China oder Italien angewiesen sind, hieß es am Mittwoch von Seiten der Wirtschaftskammer. Die für Wirtschaft und Arbeitsmarkt zuständigen Regierungsmitglieder, Landesrat Jochen Danninger und Landesrat Martin Eichtinger (beide ÖVP) kamen deshalb gemeinsam mit den Spitzen der Sozialpartner und der Industriellenvereinigung zu einem Arbeitsgespräch zusammen. Dabei wurde ein Maßnahmenpaket für kleinere und mittlere Unternehmen in Niederösterreich erarbeitet.

Bei Krediten: Land übernimmt 80 Prozent der Haftung

„Gemeinsam mit dem Bund und den Sozialpartnern wollen wir als Land Niederösterreich auf alle Eventualitäten vorbereitet sein, um in Schwierigkeiten geratene kleinere und mittlere Betriebe zu unterstützen“, teilten Danninger und Eichtinger nach diesem Arbeitsgespräch in einer Aussendung mit. Dafür sei ein Haftungsrahmen von 20 Millionen Euro reserviert worden. Konkret sieht die Maßnahme dabei so aus: Wenn Unternehmen auf Grund von Zahlungsschwierigkeiten neue Kredite von bis zu 500.000 Euro aufnehmen müssen, übernimmt das Land eine 80-prozentige Haftung. Bearbeitungsgebühr und Bürgschaftsprovision werden zu 100 Prozent vom Land Niederösterreich übernommen.

Eichtinger und Danninger
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Die für Arbeit und Wirtschaft zuständigen Landesräte Eichtinger (l.) und Danninger kündigten am Mittwoch Hilfe für vom Coronavirus betroffene Betriebe an

Infohotline der NÖBEG

Bei Fragen zu den Haftungen ist die NÖBEG unter 02742/9000-19335 oder stabilisierung@noebeg.at erreichbar. Die Betriebe erhalten innerhalb von 24 Stunden eine Rückmeldung.

„Bei Umsatzrückgängen, Forderungsausfällen, Problemen bei Warenbezug, Ausfällen von Personal soll so die notwendige Liquidität sichergestellt werden damit der operative Betrieb aufrechterhalten werden kann“, so Danninger. Für alle Unternehmerinnen und Unternehmer, die Fragen zu diesen Haftungen haben, wurde von der NÖ Bürgschaften und Beteiligungen GmbH (NÖBEG) eine eigene Hotline eingerichtet. Die Betriebe sollen so innerhalb von 24 Stunden eine Rückmeldung erhalten, heißt es.

Als positiv wertet Landesrat Eichtinger außerdem, dass die Bundesregierung ankündigte, ausreichend Mittel für Kurzarbeit zur Verfügung zu stellen. „Denn Kurzarbeit ist entscheidend, um die Langzeitarbeitslosigkeit zu verhindern und die wichtige Expertise der Belegschaft zu erhalten“, so Eichtinger. Eine weitere Hilfeleistung für Unternehmen soll es außerdem von Seiten der Wirtschaftskammer Niederösterreich (WKNÖ) geben. WKNÖ-Präsidentin Sonja Zwazl und der designierte Präsident Wolfgang Ecker kündigten an, abhängig von der Umsatzreduktion und jeweiligen Branchenzugehörigkeit Zuschüsse bis zu 5.000 Euro pro Unternehmen zu gewähren. Eine weitere Unterstützung durch die jeweiligen Fachorganisationen wird angestrebt, heißt es.