Landesklinikum Pölten
ORF.at/Christian Öser
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Coronavirus

CoV: Besuchsverbot in Spitälern und Heimen

Wegen der Ausbreitung des Coronavirus gilt ab Samstag in allen Landeskliniken und Pflegeheimen in Niederösterreich ein Besuchsverbot. Das gab der zuständige Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) bekannt. Auch alle nicht lebensnotwendigen Operationen werden verschoben.

„Die derzeitige Situation ist besonders herausfordernd, gerade für unsere Älteren und Kranken. Darum müssen wir alles tun, um besonders diese Personengruppen zu schützen, und daher haben wir uns entschieden, konsequente Maßnahmen für den Bereich der Kliniken und Pflegeheime zu setzen“, betonte Pernkopf am Donnerstagnachmittag.

Die Maßnahmen umfassen ein Besuchsverbot in Kliniken, Pflegezentren und Behinderteneinrichtungen, um gerade die größten Risikogruppen wie zum Beispiel Kranke und ältere Menschen zu schützen. In Geburten-, Kinder- und Palliativstationen der Kliniken soll der Besuch weiterhin möglich sein, wenn auch eingeschränkt. In den Pflege- und Behindertenheimen sind Ausnahmen im Einzelfall direkt mit der Heimverwaltung abzuklären.

Nicht dringende Operationen werden verschoben

Um Kapazitäten für besonders gefährdete Personen und Akutereignisse freizuhalten, werden in den Kliniken nicht dringende Operationen (wie zum Beispiel Grauer Star) verschoben. Diese beiden Schritte teilten Stephan Pernkopf und Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) nach einem Gespräch mit Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) mit. Die Maßnahmen treten ab Samstag in Kraft.

Weiters wird es individuelle Urlaubs-Einschränkungen für medizinisch und pflegerisch notwendiges Personal geben, um die Versorgung sicherzustellen. "Es gilt jetzt, dem Virus einen Schritt voraus zu sein. Dazu gehört es auch, die sozialen Kontakte im Bereich der älteren Menschen einzuschränken. Das erfordert einen Beitrag von allen Beteiligten“, sagte Soziallandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP).

Es gehe jetzt vor allem um die Eigenverantwortung der Menschen sowie die Verantwortung für die älteren und kranken Menschen, „die wir alle tragen“, so Pernkopf, Teschl-Hofmeister und Königsberger-Ludwig.

Besuchsverbote auch in fünf anderen Bundesländern

Aufgrund der steigenden Zahl an Coronavirus-Fällen sind am Donnerstag österreichweit weitere Maßnahmen in Kraft getreten, um die Verbreitung einzudämmen. Neben Niederösterreich wurden auch in Wien, der Steiermark, dem Burgenland, Oberösterreich und Tirol Besuchsverbote in Spitälern verhängt. In Salzburg und Kärnten gibt es derzeit keine Verbote. Keine Informationen gibt es bisher aus Vorarlberg – mehr dazu in Besuchsverboten in Spitälern verhängt (news.ORF.at; 12.3.2020).