Besuch der Verteidigungsministerin bei Spar in St. Pölten
ORF / Gernot Rohrhofer
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Coronavirus

290 Soldaten helfen im Lebensmittelhandel

Seit Montagfrüh unterstützen Soldaten des Bundesheeres auch in Niederösterreich große Lebensmittelketten. 290 Berufssoldaten und Grundwehrdiener sind in den Lagern von REWE, SPAR, Lidl und HOFER im Einsatz. Einmal mehr wurde betont, dass die Lager voll sind.

Im Zentrallager von SPAR in St. Pölten sorgen täglich 500 Mitarbeiter für Nachschub in den Supermärkten – mittlerweile täglich und im Schichtbetrieb rund um die Uhr. Seit Montag, 4.00 Uhr Früh, werden sie von 52 Soldaten beim Sortieren und Einschlichten der Ware unterstützt.

„Es handelt sich um Berufssoldaten und Grundwehrdiener, die mit einem Lastwagen oder Stapler fahren können. Und sie packen an, damit die Versorgung mit Lebensmitteln aufrechterhalten werden kann“, erklärt Vizeleutnant Franz Hanek vom Kommando Streitkräftebasis – er leitet den Einsatz.

Lebensmittelhandel in Ausnahmesituation

Auch für den Lebensmittelhandel ist es eine Ausnahmesituation: Alleine Spar verkaufte vergangene Woche im Osten Österreichs 1.074.000 Packungen Toilettenpapier, in der Vergleichswoche des Vorjahres waren es 249.000. Das sind um 330 Prozent mehr: „Es gibt aktuell sinnlose Hamsterkäufe. Soll so sein – aber wir bewältigen das“, versicherte SPAR-Geschäftsführer Alois Huber.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von SPAR arbeiten teilweise seit zehn bis zwölf Tagen durch, ist Huber über die Unterstützung froh: „Das Bundesheer unterstützt uns dabei, dass unsere Mitarbeiter ein, zwei Tage Pause machen können. Das hängt nicht damit zusammen, dass wir nicht lieferfähig wären.“

Volle Regale im Spar-Zentrallager in St. Pölten
ORF / Gernot Rohrhofer
Die Lager der Lebensmittelkette SPAR sind voll

„Hamsterkäufe sind absolut nicht notwendig“, betonte und beruhigte auch Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) bei einem Besuch in der SPAR-Zentrale. Alleine in Niederösterreich stellt das Bundesheer 290 Grundwehrdiener, Berufssoldaten und Personal aus dem Bereich Logistik zur Verfügung, österreichweit sind es knapp 700.

Bundesheer „seit Beginn der Krise gefordert“

„Wir sind seit Beginn der Coronakrise permanent gefordert. Noch nie hat sich gezeigt, wie notwendig das Österreichische Bundesheer ist“, sagte Tanner. Die Unterstützung der großen Lebensmittelketten durch Soldaten ist vorerst bis Ende der Woche geplant, wobei am Donnerstag die Lage neu beurteilt werden soll.