Ende März soll die Spargel-Ernte beginnen, für die 1.000 bis 1.500 Arbeitskräfte gebraucht werden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in der Regel aus Tschechien, der Slowakei oder Ungarn kommen, werden wegen des Coronavirus und der damit verbundenen Grenzsperren heuer fehlen. Dieselbe Situation gilt für die spätere Erdbeerernte oder in den Weingärten, wo derzeit viel zu tun ist.
Manfred Weinhappel, Leiter der Abteilung Pflanzenproduktion in der niederösterreichischen Landwirtschaftskammer, schätzt, dass für die notwendigen Arbeiten 3.000 bis 5.000 Menschen fehlen werden. Sollte das Coronavirus weiter um sich greifen, könnte es auch sein, dass Familien in tierhaltenden Betrieben ausfallen und ersetzt werden müssen.
Ernte droht in der Erde zu verderben
Die Landwirtschaftskammer baute deshalb eine Online-Plattform auf, auf der sich sowohl jene eintragen können, die Arbeitskräfte benötigen, als auch jene, die zur Verfügung stehen. Die Plattform wird in Zusammenarbeit mit dem Maschinenring Niederösterreich-Wien verwaltet. Die Funktionäre hoffen auf Nebenerwerbslandwirte, die Landjugend, aber auch auf alle hilfsbereiten Menschen, die angelernt werden können, um die Versorgung mit Lebensmitteln aufrecht zu erhalten.
Für jeden Arbeitsplatz gelten rigorose Vorsichtsmaßnahmen, wird betont. Unter welchem Beschäftigungsmodell die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in solchen Fällen angestellt würden, wird derzeit rechtlich geprüft. Die Situation ist allerdings ernst und sehr dringend, heißt es von der Landwirtschaftskammer, denn ohne die nötigen Arbeitskräfte drohe ein Teil der Ernte in der Erde zu verderben.