Im Gasteiner Tal (Pongau) sorgen immer mehr Wanderer aus Schweden im Sommer für ein kräftiges Plus im Bergtourismus. Täglich bevölkern bis zu 300 Skandinavier die Alpenvereinssteige und Hütten in den Hohen Tauern und ihren Vorbergen. Bad Gastein
Hotel Salzburger Hof/Bad Gasstein
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Chronik

Alpenverein bittet um Verzicht auf Bergtouren

Spaziergänge in der Natur sind von den Ausgangsbeschränkungen wegen der Coronapandemie ausgenommen. In Niederösterreich appellieren Bergrettung und Alpenverein aber auf Bergtouren oder Wanderungen im Gebirge zu verzichten. Unnötige Risiken und Unfälle sollen dadurch verhindert werden.

„Die Alpenvereinsfamilie müsse mit gutem Beispiel vorangehen und das eigene Interesse zurückstellen“, schreibt der Alpenverein auf seiner Homepage. Das bedeutet, in den kommenden Wochen auf Skitouren oder Wanderungen komplett zu verzichten. Denn medizinisches Personal werde wegen der Corona-Krise nun dringend gebraucht, betont die Vorsitzende des Alpenvereins Niederösterreich, Simone Findeis. Diese Situation dürfe unter „keinen Umständen durch Unfälle von Freizeitsportlern zusätzlich verschärft“ werden.

In der aktuellen Lage seien Besonnenheit, Rücksichtnahme und Solidarität gefragt, heißt es auf der Homepage des Alpenvereins weiter. Tugenden, die im Bergsport eine lange Tradition hätten, betont Findeis: „Die Menschen können ja hinaus in die Natur gehen, aber der Berg ist derzeit einfach kein Spielplatz.“ Auch die Hütten des Alpenvereins sind deshalb zumindest bis 14. April geschlossen.

Bergrettung: „Dem Aufruf ist Folge leisten“

„Dem Regierungsaufruf ist Folge zu leisten“, schreibt auch die Bergrettung Niederösterreich/Wien. Bergtouren stellen derzeit ein vermeidbares Zusatzrisiko sowohl für Bergsportbegeisterte als auch für Rettungskräfte dar, die in dieser Situation anderwärtig benötigt werden. Die Bergretter, die ihre Arbeit freiwillig machen, müssen mit den vorhandenen Ressourcen sorgsam haushalten.

Die Zufahrt zur Hohen Wand wurde bereits am Donnerstag gesperrt. „Leider mussten wir in den letzten Tagen feststellen, dass trotz der Anordnung des Gesundheitsministers immer noch sehr viele Gäste aus auswärtigen Dörfern/Bezirken/Städten das schöne Wetter nutzen, um ihre Spaziergänge auf die Hohe Wand zu verlegen“, schrieb die Gemeinde auf Facebook: „Wir als Gemeinde Hohe Wand sind uns auch unserer Aufgabe, die eigene Bevölkerung so gut wie möglich zu schützen, bewusst.“ Autofahrer, die die Hohe Wand als Ziel hatten, wurden deshalb kontrolliert und zum Umkehren aufgefordert.