Gesundheit

CoV-Infizierte schildern Erlebnisse

Zwei Niederösterreicher, die mit dem Coronavirus infiziert waren, haben am Sonntag in Interviews mit dem ORF geschildert, wie sie die Krankheit erlebt haben. Beide sprechen vor allem von einer mentalen Herausforderung.

Birgit Schlerith und ihr Ehemann waren unter den ersten Personen aus Niederösterreich, die sich mit dem Coronavirus infizierten. Das Ehepaar aus dem Bezirk Korneuburg ist mittlerweile genesen. In „Aktuell in Österreich Spezial: Ein Team, ein Land“ sprach Birgit Schlerith am Sonntag über ihre Erlebnisse. Die Niederösterreicherin hatte bereits während ihrer Quarantäne von Beschimpfungen berichtet. Ihre Tochter war auch Mobbing ausgesetzt.

„Wir wollten andere vor dieser Stigmatisierung bewahren, deswegen sind wir damals an die Medien gegangen“, sagte Schlerith am Sonntag in der Sondersendung. Auch heute würden sie noch viele Menschen darauf ansprechen. „Eine Kassiererin etwa, viele haben ja auch Fragen. Andere machen aber auch einen weiten Bogen. Das ist aber völlig in Ordnung“, so Schlerith, die im Interview auch meinte, sie verstehe es, wenn Menschen Angst hätten.

Ehemalige Infizierte und Virologe über Coronavirus

Birgit und Daniel Schlerith aus Würnitz in Niederösterreich sind österreichweit bekannt geworden, weil sie das Mobbing gegen ihre Tochter bekannt gemacht haben, die sich mit dem Coronavirus infiziert hatte. Mittlerweile ist Birgit Schlerith wieder gesund und spricht über ihre Erfahrungen in „Aktuell in Österreich“. Zudem gibt Virologe Christoph Steininger seine fachliche Expertise ab.

Schlerith fühlt sich mittlerweile körperlich wieder fit und betreibt auch wieder Sport, wie sie erzählt: „Es war für mich eine mentale Herausforderung, vor allem weil wir unter den ersten Erkrankten waren.“ Vor zwei Jahren hatte sie an einer Lungenentzündung gelitten. Die damaligen Schmerzen habe sie schlimmer empfunden als jene von Covid-19, so die Niederösterreicherin.

Wagner: „Muss Kampf mit sich selbst kämpfen“

Von einer gewissen mentalen Herausforderung berichtete auch Christian Wagner. Ein Video, in dem er schildert, wie er die Krankheit erlebte, sorgte in den vergangenen Tagen in den sozialen Netzwerken für Aufsehen. Der 50-Jährige aus dem Bezirk Korneuburg musste wegen seiner Coronavirus-Infektion auch im Spital behandelt werden. Er weiß bis heute nicht, wann oder wo er sich infizierte, sagte er am Sonntag im Interview mit dem ORF Niederösterreich.

Wagner ist sportlich und hatte keine Vorerkrankungen, aber trotzdem einen schweren Krankheitsverlauf, schilderte er: „Ich bin sehr spät ins Spital gekommen, weil ich am Anfang mit einer normalen Grippe gerechnet habe“, sagte er im Interview mit „NÖ heute“-Moderator Werner Fetz. Die körperlichen Schmerzen habe Wagner „nicht dramatisch“ erlebt: „Bedrückend ist, dass man den Kampf mit sich selbst kämpfen muss. Wenn ich mir überlege, dass ältere und schwächere Menschen mit diesen Schmerzen und Ängsten alleine umgehen müssen, dann bezweifle ich, dass man das alleine schaffen kann.“

Nach Corona-Erkrankung: Schilderung der Erlebnisse

Der 50-jährige Christian Wagner lag aufgrund einer Infektion mit dem Coronavirus im Krankenhaus. Nach seiner Genesung konnte er nach Hause zurückkehren.

Christian Wagner unterstützt die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus vollkommen: „Es geht wirklich darum, die Älteren, die Schwächeren zu schützen. Die haben den Kampfwillen oft nicht mehr, die Kraft nicht, hier alleine gegen diese Ängste zu kämpfen“, so Wagner. Er appellierte am Sonntag, auch daran zu denken, dass man das Virus auch bei geringen Symptomen weitergeben kann.

Ähnlich sieht das auch Birgit Schlerith, die im Interview auch von einem Verwandten berichtete, der intensivmedizinisch betreut werden muss. Es sei „völlig richtig und wichtig, dass wir diese Maßnahmen setzen“, so die Niederösterreicherin.