ORF Niederösterreich außen
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Landesstudio wird zur Sperrzone

Das Coronavirus fordert das ORF Landesstudio in St. Pölten nicht nur in der Berichterstattung, sondern auch organisatorisch. Ab Mittwochabend wird das Landesstudio zur Sperrzone. 16 Mitarbeiter ziehen in die Redaktion ein und sorgen für das gewohnte Programm.

16 Personen beziehen am Mittwochabend jene Räumlichkeiten des ORF Landesstudios in St. Pölten, in denen sie bisher nur gearbeitet haben. Für 14 Tage wird es das neue Zuhause eines Kernteams aus Redaktion, Moderation und Technik, das ohne persönlichen Kontakt zu anderen Menschen in der Redaktion arbeiten und übernachten wird. Für insgesamt zwei Wochen stellt das Team die Berichterstattung im Fernseh-, Radio- und Onlinebereich sicher. Darunter befinden sich etwa die Radio-Niederösterreich-Moderatoren Andreas Hausmann, Thomas Schwarzmann und Robert Deutenhauser. Die Radionachrichten werden von Gerhard Eisinger und Ursula Köhler moderiert, für „NÖ heute“ zieht Moderator Werner Fetz in die Sperrzone.

Andreas Hausmann im Studio
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Radiomoderator Andreas Hausmann ist einer von 16 Mitarbeitern, die nun 14 Tage in die Redaktionsräumlichkeiten einziehen

Zu diesem Schritt hatte sich die ORF-Konzernleitung am Sonntag entschlossen, um einerseits die Sicherheit bzw. Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sicherzustellen sowie den Fortbestand des Programms zu garantieren, so ORF-NÖ-Landesdirektor Norbert Gollinger. „Gerade in einer Krisensituation wie jetzt wollen wir als öffentlich-rechtlicher Sender unserem Publikum alle notwendigen Informationen bieten und unser Publikum verlässlich damit versorgen.“

Mitarbeiter leben isoliert von Außenwelt

Mit Ausnahme jener 16 Personen, die das Landesstudio am Mittwochabend beziehen, sind die Räumlichkeiten für alle anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unzugänglich. Nach wie vor werden aber parallel auch Reporterinnen und Reporter in ganz Niederösterreich für Berichte und Reportagen unterwegs sein. Kontakte zwischen den beiden Teams sind vorerst nicht mehr möglich, so Gollinger. „Dazu mussten wir in den letzten Tagen entsprechende Schnittstellen schaffen, denn die Reporterinnen und Reporter außen dürfen jenen in der Sperrzone bei der Abwicklung des täglichen Programms selbstverständlich nicht begegnen.“

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Schild Sperrzone
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An jedem Ein- und Ausgang ist die neue Maßnahme deutlich zu erkennen
Bett in der Redaktion
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Für 14 Tage werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sperrzone in der Redaktion leben
Bett in Büro
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Fernsehschnittplatz
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Im ORF Landesstudio in St. Pölten stellen sie beispielsweise die Berichte und Reportagen der Außenreporter fertig
Redaktionsraum
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Die sonst oft vollen Redaktionsräume werden deutlich leerer aussehen als üblich

Neben den technischen Voraussetzungen für diesen außergewöhnlichen Betrieb wurde in den drei Tagen zuvor die notwendige Infrastruktur für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Sperrzone organisiert – von Schlafstellen mit Betten, die der Landesfeuerwehrverband zur Verfügung stellte, über Versorgungsmöglichkeiten und Aktivitäten zur Freizeitgestaltung im Inneren der Redaktion. Das Essen wird dem Team täglich durch eine Schleuse gebracht. Veränderungen beim Programm soll das Publikum durch die neuen Maßnahmen nicht haben: „Bei der Qualität unseres Programms, das das Publikum gewöhnt ist, werden die Seher, Hörer und User nichts feststellen und nach wie vor ein Programm in höchster Qualität erhalten.“

Auch nach Einrichtung der Sperrzone wird das Publikum weiterhin über alle bisherigen Kanälen informiert, unterhalten und auf dem Laufenden gehalten: auf Radio Niederösterreich, in den Bundeslandnachrichten „Nö heute“ auf ORF 2N, in „NÖ heute kompakt“, auf noe.ORF.at sowie über soziale Medien wie Twitter, Facebook und Instagram.

Werner Fetz
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Auch „NÖ heute“-Moderator Werner Fetz zieht in die Sperrzone

Sperrzone als Ausweitung bisheriger Maßnahmen

Bereits in den zwei Wochen vor Einrichtung der Sperrzone wurde im ORF Landesstudio in St. Pölten mit zahlreichen Maßnahmen auf die Coronavirus-Krise reagiert. Neben hygienischen Anweisungen und verpflichteten Mindestabständen zu Interviewpartnern wurde das Team bereits im Vorfeld in zwei getrennte Gruppen geteilt: eine Mannschaft für den zentralen Newsroom und eine Riege aus Reporterinnen und Reportern.

Zudem arbeitet seither ein Teil der Belegschaft im Homeoffice. Ab Mittwoch hält jedenfalls das 16-köpfige Kernteam die Stellung und wird den Betrieb aller Medienkanäle für 14 Tage übernehmen. Für alle anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bleibt der Zutritt zum Landesstudio in St. Pölten vorerst verwehrt. Sie unterstützen ihre Kolleginnen und Kollegen in Isolation von außen.