CORONAVIRUS: ANKUNFT „OS 066“ DER AUSTRIAN AIRLINES AUS CHIGAGO
APA/HERBERT P. OCZERET
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Coronavirus

Mehr als 600 Niederösterreicher heimgeholt

Wegen der Ausbreitung des Coronavirus schließen Länder ihre Grenzen, Fluglinien haben ihren Betrieb eingestellt. Das Außenministerium hat zahlreichen Menschen geholfen, nach Hause zurückzukehren – darunter mehr als 600 Niederösterreichern.

Knapp 5.000 Österreicherinnen und Österreicher konnten in den letzten Tagen mit 28 Sonderflügen in die Heimat zurückgebracht werden. Am Flughafen Schwechat landete diese Woche etwa eine AUA-Maschine aus Washington mit 300 Heimkehrern an Bord. Unter ihnen Denise Hagenauer und Michael Miksch aus St. Pölten. Sie flogen am 11. März nach Hawaii, um dort Urlaub zu machen.

„Es war so, dass wir sehr wohl überlegt haben – nachdem das Thema aufgekommen ist – aber der 11. März war so ein Schlüsseltag, an dem konnte man bei uns noch nicht einschätzen: Wie lange dauerts wirklich?“, sagte Michael Miksch. Erst nach ihrer Landung auf Hawaii erfuhren sie, dass US-Präsident Donald Trump Europäern inzwischen die Einreise verboten hatte und Österreich auf Minimalbetrieb heruntergefahren worden war.

Rückkehr von Botschafter organisiert

Für die St. Pöltner war das eine große Überraschung, denn sie hatten während der Flüge keine Internetverbindung: „Wir sind ausgestiegen und haben uns überhaupt nicht ausgekannt. Jeder von uns hatte zig Nachrichten“, sagte Hagenauer gegenüber noe.ORF.at. Nachdem sich das Coronavirus auch auf Hawaii verbreitete, wandten sich die beiden an das Außenministerum. Die Rückholaktion war zu diesem Zeitpunkt allerdings schon weit vorangeschritten.

Heimreise nach Österreich

Wegen der Ausbreitung des Coronavirus schließen immer mehr Länder ihre Grenzen, viele Fluglinien haben außerdem ihren Betrieb eingestellt. Das Außenministerium hat deshalb zahlreichen Österreichern im Ausland geholfen, nachhause zurückzukehren, darunter auch mehr als 600 Niederösterreichern.

„Da haben wir dann eben die Möglichkeit genutzt, mit der niederösterreichischen Landesregierung in Kontakt zu treten. So bekamen wir den Kontakt zu Martin Weiss, dem österreichischen Botschafter. Der konnte uns garantieren, dass wenn wir es nach Washington schaffen, wir auch in die Heimat fliegen“, erzählt Miksch.

Niederösterreicher im Ausland sollen sich melden

Laut dem zuständigen Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP) seien bereits mehr als 600 Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher zurückgekehrt. „Jetzt ist es wichtig, dass man nach Hause kommt, dass man den Familienzusammenhalt lebt und man hier die beste medizinische Versorgung hat“, sagt Eichtinger.

Eichtinger appellierte an alle Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher, die noch im Ausland sind, sich schnellstmöglich zu melden. Wie lange es noch die Möglichkeit gibt zurückzukehren, sei unklar. Im Ausland gestrandete Österreicher, die sich bereits beim Außenministerium registriert haben, können sich unter heimflug.austrian.com für die Flüge anmelden. Für die Registrierung berechtigt sind österreichische Staatsbürger, nahe Angehörige von Staatsbürgern im selben Haushalt oder Personen mit gültigem Aufenthaltstitel in Österreich. Alle Heimkehrer müssen nach ihrer Ankunft für 14 Tage in Quarantäne.