Gebäude der Donau Universität Krems von außen
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Coronavirus

Kremser Forscher kämpfen gegen Fake News

Ein wissenschaftliches Team der Donau-Universität Krems sammelt und publiziert belegte Fakten rund um das Coronavirus. So sollen Falschnachrichten über die Erreger, die vor allem in sozialen Medien zirkulieren, eingedämmt werden.

Normalerweise besteht das Team unter der Leitung von Gerald Gartlehner aus 30 Wissenschafterinnen und Wissenschaftern sowie Studierenden aus zehn Disziplinen wie zum Beispiel Medizin, Public Health, Pflegewissenschaften, Psychologie, Ernährungswissenschaften und Informationsmanagement. Jetzt wurde aus zehn davon ein Notfallteam gebildet.

Die Masse an wissenschaftlichen Informationen rund um das Coronavirus ist bereits jetzt enorm. Seit Jahresbeginn wurden weltweit tausende Publikationen verzeichnet. Die Gruppe der Donau-Uni arbeitet derzeit an der Wirksamkeit von Quarantänemaßnahmen. Sie filtert dabei die wichtigsten Forschungsergebnisse aus der Masse an Informationen und veröffentlicht sie auf der Website „Medizin Transparent“. „Ziel des Notfallteams ist es, in kurzer Zeit mit umfassender Recherche und rigoroser Studienbewertung verlässliche Übersichten zum aktuellen Stand des Wissens zu schaffen“, erklärt Gartlehner.

Gartlehner in der „NÖ-heute“-Reihe „Ganz persönlich“

Der Arzt und Epidemiologe Gerald Gartlehner von der Donau-Universität Krems beschäftigt sich seit Jahren mit dem Thema Fake News, jetzt ganz besonders. Seine Abteilung berät aktuell auch die WHO – die Weltgesundheitsorganisation.

Forschen für die WHO

Ihre Ergebnisse stellen die Kremser Forscher internationalen Institutionen zur Verfügung. Eine davon ist die Weltgesundheitsorganisation, erklärt der NÖGUS-Vorsitzende Martin Eichtinger (ÖVP): „Die WHO greift bei ihrer Recherche zu den möglichen Maßnahmen auf die Forschung von Professor Gartlehner in Krems zurück.“ Weitere Abnehmer dieser Informationen sind Einrichtungen in Niederösterreich, darunter Kliniken und Pflegeheime. „Sie machen davon Gebrauch und fragen an, ob etwa eine Art der Desinfektion, eine Art der Betreuung von Patienten oder eine spezielle Behandlung dem letzten Stand der Wissenschaft entspricht“, sagt Eichtinger.